Ludwigsburg

Bahn-Tarifverhandlungen: EVG drängt auf schnelle Einigung vor Wahl!

Die Verhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Deutschen Bahn wurden vorgezogen, um eine schnelle Einigung zu erzielen. Hintergrund ist die bevorstehende Bundestagswahl, die dazu führen könnte, dass ein Scheitern der Verhandlungen weitreichende Konsequenzen hat. Die EVG drängt auf eine rasche Lösung, da ein möglicher neuer Bundeskanzler, Friedrich Merz, eine Trennung von Netz und Betrieb der Deutschen Bahn in Erwägung ziehen könnte, was die Gewerkschaft als problematisch ansieht. Sie betont, dass eine solche Trennung keine Lösung für die bestehenden Probleme der Deutschen Bahn darstellt.

Die Deutsche Bahn selbst befindet sich in einer wirtschaftlich und betrieblich schwierigen Lage und hat ein Sanierungsprogramm bis 2027 geplant. In diesem Rahmen strebt das Unternehmen Sicherheit bei den Tarifverträgen an und hat eine Laufzeit von 37 Monaten für den neuen Vertrag mit der EVG im Visier. Bei den bisherigen Gesprächen, die als konstruktiv beschrieben wurden, brachte die Bahn bereits ein Angebot zum Verhandlungsauftakt mit. Hinsichtlich der zentralen Forderungen der EVG, darunter das Zusatzgeld für Schichtdienstmitarbeiter, ging die Bahn in ihrem Angebot auf diese ein.

Details des Angebots der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn legte der EVG in der ersten Verhandlungsrunde ein umfassendes Angebot vor, welches eine Lohnerhöhung von bis zu 6,6 Prozent vorsieht. Konkret wird eine Erhöhung von 4 Prozent für alle Mitarbeitenden in zwei Schritten angeboten: 2 Prozent zum 1. Oktober 2025 und weitere 2 Prozent zum 1. Oktober 2026. Des Weiteren beinhaltet das Angebot 2,6 Prozent tarifliches Zusatzgeld für rund 100.000 Schichtarbeitnehmende ab 2027.

Ein weiterer Aspekt des Angebots ist die Bereitschaft, ab 2028 über die teilweise Umwandlung des Zusatzgeldes in freie Tage zu verhandeln. Die Laufzeit des Angebots erstreckt sich über 37 Monate bis zum 30. April 2028. Außerdem sind strukturelle Verbesserungen für betriebliche Führungskräfte vorgesehen, und es besteht die Möglichkeit, von tarifvertraglichen Regelungen bei DB Cargo abzuweichen, sollte dies für die Einhaltung des Restrukturierungsplans notwendig sein.

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG werden am 4. und 5. Februar in Berlin fortgesetzt. Der aktuelle Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2025, wobei bis zu diesem Datum Friedenspflicht herrscht.

Weitere Informationen zu den Verhandlungen finden sich in den Berichten von Bietigheimer Zeitung und Deutsche Bahn.