Ludwigsburg

Drei Jahre Ukraine-Krieg: Emotionales Friedensgebet in Ludwigsburg

Über 100 Menschen versammelten sich am Sonntag in Ludwigsburg zu einem interreligiösen Friedensgebet auf dem Marktplatz. Die Versammlung fand anlässlich von Gedenkveranstaltungen statt, die weltweit organisiert wurden, um an den Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor drei Jahren zu erinnern. In Kiew trafen sich zahlreiche westliche Spitzenpolitiker, darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Kanadas Premierminister Justin Trudeau, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Selenskyj würdigte den „Heldenmut“ seines Landes und betonte, dass die Ukraine „niemals aufgeben“ werde. In einem krassen Gegensatz dazu äußerte US-Präsident Donald Trump, dass Selenskyj ein „Diktator“ sei und gab der Ukraine eine Mitschuld am Krieg, was Unsicherheit über die zukünftige Rolle der USA in diesem Konflikt verstärkt.

Gedenken und Solidarität in Deutschland

Auch in Deutschland wurden Gedenkveranstaltungen abgehalten. In Hamburg gab es eine Gedenkminute, während die Busse und Bahnen für eine kurze Pause stoppten. Das Stadthaus in Ludwigshafen wurde in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau beleuchtet. In Ludwigsburg betonten Oberbürgermeister Matthias Knecht und Dekan Michael Werner in ihren Reden die Bedeutung von Mitgefühl und Zusammenhalt.

Ein emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung war das Vortragen eines selbst geschriebenen Gedichts durch ein junges Mädchen aus Odessa, das auf die Wiedervereinigung mit ihrer Familie hofft. Die zukünftige Rolle Deutschlands in der Unterstützung der Ukraine sowie die Geschlossenheit des Westens werden in den kommenden Monaten als entscheidend erachtet.

Beten für Frieden und Gerechtigkeit

Die Gebete richten sich auch an die Millionen von Menschen auf der Flucht, die keinen sicheren Ort im Gaza-Streifen, Libanon oder der Ukraine haben, sowie an diejenigen, die geflüchtete Menschen aufnehmen und versorgen. Auch Menschen in Russland und Israel, die sich für Frieden einsetzen, werden im Gebet bedacht. Unterstützung für verwundete Soldaten und Zivilisten sowie für Menschen ohne Wohnung und Schutz, und die Wiederherstellung der Infrastruktur in Gaza und der Ukraine, sind ebenso Teil der Fürbitten.

Die Betenden unterstützen außerdem Hilfsorganisationen und Spendenaktionen, insbesondere für die Partnerstadt Isjum. Gefühle der Sorge gelten auch politischen und diplomatischen Bemühungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden sowie den Menschen, die vor Wahlen stehen, die das Schicksal der Ukraine betreffen. Es wird gebetet für Fairness und Ehrlichkeit in der politischen Kommunikation.