
Das Solarthermie-Areal der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) ist erneut Ziel von Vandalismus geworden. Wie Ludwigsburger Kreiszeitung berichtete, wurde die Anlage in einem Ausmaß beschädigt, das sich auf mehrere Tausend Euro beläuft. Ein großer Stein wurde in ein Solarpaneel geworfen, während zwei Gartenstühle auf dem Areal aufgefunden wurden.
Die Zerstörung fand offenbar Ende Dezember statt, als Steine von einer Aussichtsplattform auf die Solarmodule geworfen wurden. Im vergangenen Jahr war die Anlage insgesamt zehnmal Ziel solcher Zerstörungen. Besonders auffällig ist, dass die Aussichtsplattform mehrfach mit Graffiti beschmiert und Schilder entlang des Rundweges abgerissen wurden. Seit der Inbetriebnahme des SolarHeatGrid vor fünf Jahren wurde die Anlage insgesamt 24 Mal beschädigt. Im Dezember mussten zehn beschädigte Module ausgetauscht werden, was die Zahlen auf 47 mutwillig zerstörte Module seit 2020 erhöht und zu einem Gesamtschaden von über 30.000 Euro führt.
Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
Die SWLB hat bereits Strafanzeige bei der Polizei erstattet und die Aussichtsplattform vorerst für die Öffentlichkeit gesperrt. Zudem sind Videokameras zur Überwachung der Anlage in Planung. Das Solarthermiefeld, das 2020 in Betrieb genommen wurde und aus 1.088 Solarpaneelen besteht, erzeugt regenerative Energie und speist die erzeugte Wärme in das SWLB-Fernwärmenetz ein. Bei seiner Inbetriebnahme war das SolarHeatGrid die größte Anlage ihrer Art in Deutschland.
Zusätzlich zu den Vandalismusvorfällen wird in Ludwigsburg ein umstrittenes Solarprojekt mit einer Fläche von 15.000 Quadratmetern geplant. Laut Stuttgarter Nachrichten handelt es sich um die größte Solarthermieanlage in Deutschland, die ebenfalls von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim realisiert wird. Bei dem Projekt äußern Stadträte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Eidechsen und mögliche Störungen durch Besucher.
Die Planungsdauer für das Projekt betrug zehn Monate. Um Bundeszuschüsse nicht zu verlieren, muss die Fertigstellung bis Mitte 2020 erfolgen. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 13 Millionen Euro geschätzt, von denen etwa 10 Millionen Euro vom Bund übernommen werden. Ein 20 Meter hoher Wärmespeicherturm wird neben einem Holzheizkraftwerk in der Weststadt errichtet, und Workshops mit Anwohnern wurden abgehalten, um über das Vorhaben zu informieren.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Aussichtsplattform, die Teil des Projekts ist. Einige Stadträte haben Bedenken geäußert, dass Vandalismus und Störungen durch Tiere zu erwarten sind. Daher wird die Aussichtsplattform so gestaltet, dass sie verschlossen werden kann, um mögliche Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus wird die gesamte Anlage eingezäunt, um den Publikumsverkehr zu kontrollieren. Einige Stadträte schlagen alternativ vor, Flächen auf Hausdächern für Kollektoren zu nutzen.