Mannheim

Reißinsel bleibt bis Juni geschlossen – Schutz seltener Vögel!

Die Reißinsel, eine der letzten natürlich vorkommenden Rheinauen im Oberrheingebiet, wird ab dem 1. März bis einschließlich Juni für Besucher gesperrt. Diese Maßnahme dient dem Schutz brütender Vögel, wie MRN News berichtete. Ab dem 1. Juli wird die Insel wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Das Schutzgebiet, das sich im Süden von Mannheim bei Mannheim-Neckerau befindet, ist ein Überbleibsel der Rheinaue vor der Begradigung und Schiffbarmachung des Rheins. Der Mannheimer Bankier Carl Reiß erwarb die Insel 1881, die damals Fasaneninsel hieß, und entschloss sich, sie zu schützen, nachdem er ihren natürlichen Wert erkannt hatte. 1914 vermachte er die Insel an die Stadt Mannheim, die sie ein Jahr später in Reißinsel umbenannte. Heute ist die Reißinsel ein bedeutendes Biotop, das für über 50 Vogelarten als Brutgebiet dient, wie Wildnis Europa berichtete.

Regelungen während der Sperrzeit

Besucher der Reißinsel sind angehalten, die Wege nicht zu verlassen und keine Fahrräder oder Hunde ins Schutzgebiet mitzunehmen. Die Vegetationszeit erstreckt sich vom 1. März bis 30. September, in der gemäß Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes das Abschneiden oder Beseitigen von Hecken, lebenden Zäunen, Gebüschen und anderen Gehölzen verboten ist. Es sind nur schonende Form- und Pflegeschnitte zur Gesunderhaltung der Pflanzen zulässig.

Auf der Reißinsel sind große Teile unter dem Biotopschutz des Naturschutzgesetzes von Baden-Württemberg geschützt. Dazu zählen verschiedene Biotopflächen, unter anderem eine Hartholzaue und eine Weidenaue. Der Zugang zur Reißinsel erfolgt über den Eingang „Kuckucksinsel“, der mit einer Informationstafel ausgestattet ist, und von der Rheingoldhalle aus sind es etwa 1,5 Kilometer bis zum Eingang.