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Der Dornier Delta, ein bemerkenswerter viersitziger Kleinwagen und Reisemobil-Prototyp, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Erwin Hymer und Claudius Dornier Jr. entwickelt. Dieses innovative Fahrzeug bot nicht nur einen geräumigen Kofferraum für Großeinkäufe, sondern auch die Möglichkeit, bis zu vier Kinder auf den Rücksitzen zu transportieren, ohne Sicherheitsgurt. In einer Zeit, in der Mobilität eine Besonderheit war, stellte der Delta eine interessante Lösung dar.
Besonders bemerkenswert ist die Umbaumöglichkeit des Delta I: Mit wenigen Handgriffen konnte der Wagen in ein Zelt umgerüstet werden. Dazu wurden die Vorder- und Rückenlehne umgelegt und die Flügeltüren geöffnet. Laut Berichten von Esslinger Zeitung feierte der Delta 1955 seine Weltpremiere auf der 37. Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt.
Technische Details und Entwicklungsweg
Der Dornier Delta weist eine selbsttragende Ganzstahlbauweise auf und hat folgende Maße: 2,88 Meter Länge, 1,40 bis 1,42 Meter Breite, 1,82 Meter Radstand und 1,21 Meter Spurweite. Die Reifengröße beträgt 3.50–12, mit Einzelradaufhängung vorne und Pendelachse hinten. Der Delta verfügte über Federbeine mit Spiralfedern und hydraulischen Stoßdämpfern sowie eine Öldruckbremse mit Trommeln.
Der Antrieb des Delta erfolgte über einen gebläsegekühlten Triumph-Standmotor mit 300 ccm Hubraum und einer Leistung von 10 kW/14 PS bei 4.000 U/min. Das Fahrzeug konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h erreichen und war damit für seine Zeit durchaus konkurrenzfähig. Trotz des potenziellen Erfolges fand keine Serienproduktion des Delta statt, da Dornier sich bald wieder auf den Flugzeugbau konzentrierte.
Die Weiterentwicklung des Projekts führte zur Produktionsaufnahme des Zündapp Janus, der ähnliche Maße wie der Delta hatte, aber eine andere Türmechanik und einen neu konstruierten Motor bot. Laut Die Testfahrer wurde der Janus erstmals im Mai 1957 produziert und brachte es auf 6.902 Exemplare bis September 1958. Der Dornier Delta selbst wurde erst viele Jahre später, im Jahr 1988, wiederentdeckt und seither in verschiedenen Museen ausgestellt.