Villa Junghans: Stadtverwaltung ringt um Sanierung und Erbpacht!
In Schramberg brodelt es! Die Stadtverwaltung steht vor einem gewaltigen Dilemma: Die Villa Junghans, ein historisches Erbe, das dringend saniert werden muss, wird zum Politikum. Anstatt die Sache zügig anzugehen, scheint es, als ob die Verantwortlichen sich selbst im Weg stehen. Der Fachbereichsleiter Bent Liebrich hat im Verwaltungsausschuss einen Vorschlag präsentiert, der die Übernahme der Villa in Erbpacht vorsieht. Doch die Reaktionen sind alles andere als positiv. Laut einem Bericht von NRWZ.de sind die Räte alles andere als begeistert von dieser Idee. Sie wollen die Villa schnellstmöglich wieder als Restaurant öffnen und sind der Meinung, dass die Stadt die Sanierung selbst in die Hand nehmen sollte.
Die Situation wird durch die anhaltende Personalknappheit in der Abteilung Hochbau noch verschärft. Liebrich betont, dass die beiden Architekten bereits mit Großprojekten beschäftigt sind und die Villa Junghans hohe Priorität hat. Doch ohne zusätzliches Personal wird es schwierig, die notwendigen Schritte einzuleiten. Die Räte sind sich einig: Die Stadt muss endlich handeln, anstatt sich in bürokratischen Hürden zu verlieren.
Die leidige Diskussion um die Küche
Ein weiterer Streitpunkt ist die geplante Küche. Der Rat hatte bereits beschlossen, 500.000 Euro für die Küche im Haushalt 2025 einzuplanen, was jedoch zu vergaberechtlichen Problemen führen könnte. Liebrich warnt, dass die Schwelle für eine europaweite Ausschreibung bei 221.000 Euro netto liegt. Dies könnte die gesamte Planung ins Wanken bringen. Udo Neudeck von der Freien/Neuen Liste fordert, die Küche schnellstmöglich zu ertüchtigen, anstatt sie komplett zu erneuern. „Wir wollen die Gastronomie zurück!“, ruft er und erinnert daran, dass die Stadt bereits eine Million Euro für die Instandhaltung der Villa eingeplant hat.
Die Diskussion wird hitziger, als die CDU ebenfalls gegen die Erbpacht plädiert. Thomas Brantner äußert seine Bedenken, dass in diesem Jahr in der Villa nichts passieren wird, wenn man sich auf die Gastronomie beschränkt. Er fordert einen externen Architekten, um das Projekt voranzutreiben. „Wir müssen schnell handeln!“, drängt er. Die Verwaltung wird aufgefordert, umgehend Anträge zu stellen, um die Denkmalschutzauflagen zu erfüllen.
Ein Ausweg aus dem Dilemma?
Die Räte sind frustriert und fordern eine klare Strategie. Mirko Witkowski von der SPD fragt, ob es überhaupt Interessenten für die Erbpacht gibt. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr muss verneinen. „Wir sind nicht so vorangekommen, wie gewünscht“, gesteht sie und gibt zu, dass die Situation unbefriedigend ist. Ein Vorschlag von Brantner, die Küche wegzulassen und dem Pächter die Möglichkeit zu geben, diese selbst umzubauen, findet Zustimmung. „Das müssen wir prüfen“, sagt Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß.
Die Diskussion zieht sich hin, und Ralf Rückert von der Freien/Neuen Liste wird deutlich: „Wir kommen keinen Schritt weiter!“ Er fordert eine zweite Meinung eines Anwalts, um die vergaberechtlichen Probleme zu klären. „Wir müssen endlich Lösungen finden!“, ruft er frustriert. Die Räte sind sich einig: Schramberg darf sich nicht selbst im Weg stehen. Die Stadt muss einen klaren Plan entwickeln, um die Villa Junghans wieder zum Leben zu erwecken.
Am Ende der Sitzung gibt es einen abgeänderten Beschlussvorschlag: Die Sanierung soll ohne die Erneuerung der Küche und unter Einbeziehung eines externen Architekten vorangebracht werden. Die Verwaltung wird beauftragt, vierteljährlich über den Fortschritt zu berichten. Ein kleiner Lichtblick in einem ansonsten trüben Szenario, das zeigt, dass die Stadtverwaltung endlich bereit ist, die Ärmel hochzukrempeln und die Villa Junghans zu retten.