
Ein tragischer Vorfall ereignete sich, als ein 48-jähriger Mann in seinem Garten durch einen Schuss eines Polizisten getötet wurde. Der Mann hatte die Beamten mit einer Waffe bedroht und war zuvor als vermisst vom Rottweiler Vinzenz von Paul-Hospital (VVHP) gemeldet worden. Laut Südkurier kann die Klinik aus datenschutzrechtlichen Gründen keine spezifischen Informationen zu dem Fall geben.
Das VVHP bietet Krisenintervention und Therapie für volljährige Menschen mit psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Bedürfnissen an. Patienten mit strafrechtlichem Hintergrund werden dort nicht betreut, da dafür forensische Einrichtungen zuständig sind. Zudem behandelt das VVHP auch Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen und neurologischen Erkrankungen. Die Klinik ist nicht für die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die forensische Psychiatrie zuständig.
Maßnahmen bei vermissten Patienten
Bei der Anamneseerhebung werden Informationen von Patienten, Angehörigen, Rettungsdiensten oder der Polizei eingeholt. Patienten in psychiatrischen Ausnahmezuständen werden in der Regel auf beschützten Stationen untergebracht, die nicht mit forensischen Kliniken vergleichbar sind. Die Betreuung erfolgt durch Ärzte, Pflegende, Psychologen und Spezialtherapeuten mit dem Ziel der Stabilisierung und Remission der Symptome. Bei Patienten, die ihre Therapie abbrechen, werden innerklinische Prozesse zur Suche eingeleitet. Bei freiwillig behandelten Patienten ohne Selbst- oder Fremdgefährdung ist oft kein Polizeieinsatz erforderlich, während die Polizei bei richterlich untergebrachten Patienten oder Selbstgefährdung eingeschaltet wird. Das VVPH hat zudem eine freiwillige Werkfeuerwehr, die bei der Suche nach vermissten Patienten unterstützen kann.
In einem anderen Beispiel beschrieb eine Patientin mit paranoider Schizophrenie, wie die Polizei in ihrer Wohnung einbrach, als sie wegen einer bedrohlichen E-Mail an das bayerische Innenministerium in akute Schwierigkeiten geriet. Wie Sonntagsblatt berichtete, erklärte Polizeihauptkommissar Markus Eckl, dass die Polizei in solchen Fällen Maßnahmen ergreifen müsse, um Gefahren abzuwehren. Die Polizei werde häufig gerufen, wenn es bereits zu spät sei, beispielsweise bei Suizidversuchen oder Bedrohungen. Die vorläufige Unterbringung in psychiatrischen Kliniken müsse von einer Kreisverwaltungsbehörde oder einem Gericht angeordnet werden.
Im Jahr 2023 wurde die Polizei in Regensburg in knapp 500 Fällen gerufen, die eine vorläufige Unterbringung zur Folge hatten. Der Psychologe Hans Neulinger betonte, dass Menschen in akuten Psychosen Hilfe benötigten und nicht als Straftäter betrachtet werden sollten. Die meisten Menschen mit Psychosen seien nicht aggressiv und begingen keine Straftaten. Aussagen von Markus Eckl zeigten, dass er in Einsätzen zwar zur Waffe greifen musste, diese jedoch niemals benutzen musste.