
Im Kreis Ravensburg wird anlässlich des bevorstehenden Welttages für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April auf die Risiken aufmerksam gemacht, denen Beschäftigte täglich ausgesetzt sind. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) berichtet, dass insbesondere Stürze, Unfälle mit Werkzeugen und versteckte Gefahren wie Asbest häufige Risiken darstellen. In diesem Kontext fordert Andreas Harnack, Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg, Unternehmen dazu auf, den Arbeitsschutz ernst zu nehmen und als wichtiges Thema zu behandeln.
Besonders an den internationalen „Workers’ Memorial Day“ möchte die IG BAU Südwürttemberg erinnern und ruft zu einer Gedenkminute am Montag um 12 Uhr auf. Diese Gedenkminute soll denjenigen gewidmet werden, die tödlich verunglückt sind oder aus gesundheitlichen Gründen berufsunfähig wurden. Harnack betont, dass jeder Unfall zu viel ist und dass Arbeitssicherheit keine lästige Pflicht, sondern ein Muss ist. Das diesjährige Motto des „Workers’ Memorial Day“ lautet: „Die Menschenwürde ist unantastbar – Für ein Recht auf Unversehrtheit bei der Arbeit für alle und überall auf der Welt“. Außerdem weist die IG BAU darauf hin, dass alle Beschäftigten, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht, den gleichen Arbeitsschutz und medizinische Versorgung verdienen.
Berichte zur Arbeitssicherheit in Deutschland
Ein umfangreicher Bericht über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Deutschland, der alle vier Jahre veröffentlicht wird, dokumentiert die Entwicklungen und Statistiken im Bereich Arbeitsschutz. Im Berichtsjahr 2021 wurden 865.609 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert, was einem Anstieg von etwa 5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, jedoch unter dem Niveau von 2019 liegt. Die Unfallquote je 1.000 Versicherte betrug 20,6, während die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle mit 628 ähnlichen Zahlen wie 2019 vergleichbar war, jedoch höher als im Jahr 2020.
Im Jahr 2021 waren 91 tödliche Unfälle im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 zu verzeichnen. Die Zahl der meldepflichtigen Wegunfälle betrug 173.039, was ebenfalls Anzeichen für ein besorgniserregendes Sicherheitsniveau darstellt. Zudem zeigen die Statistiken einen alarmierenden Anstieg von Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit, der sich auf 232.206 verdoppelte, und die Zahl anerkannter Berufskrankheiten stieg erheblich, vor allem aufgrund von Infektionskrankheiten.
Für weitere Details zu den Arbeitsunfällen und den entsprechenden Statistiken kann der Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Berichtsjahr 2021“ eingesehen werden, wie Wochenblatt News und BAuA berichteten.