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Mode-Revolution aus Haaren: Diese Designerin träumt von Nachhaltigkeit!

Antonia Schmid, eine 22-jährige Designerin aus Augsburg, hat in ihrer Abschlussarbeit an der Akademie für Mode & Design in München eine innovative Kollektion aus Menschenhaar entworfen. Ihr Studium legte den Fokus auf Nachhaltigkeit und brachte sie dazu, sich mit Materialien auseinanderzusetzen, die oft als Abfall gelten. Die Idee für ihre Kollektion „HED.FAIR“ kam ihr spontan, während sie über die Wertschätzung von Haaren nachdachte.

Schmid hat während ihrer dreieinhalbjährigen Studienzeit viel Zeit und Energie investiert, um ein Garn aus Menschenhaar zu entwickeln. Dabei fand sie eine Frau, die bereit war, die Haare per Hand zu einem Stoff zu verarbeiten. Um die Haare für die Kollektion aufzubereiten, musste sie täglich vier Stunden mit dem Schneiden und Sortieren verbringen. Diese Arbeit war nicht ohne Herausforderungen: Ein falsches Bindemittel führte zum Verlust von acht Kilo Haaren, was sie dazu zwang, erneut Haare zu sammeln.

Nachhaltigkeit und Herausforderungen

Insgesamt entstand eine Kollektion aus 18 Teilen und sechs Looks, die nicht nur Menschenhaar, sondern auch Leder (als Abfallprodukt der Fleischindustrie), Wolljersey und Peace-Silk-Seide verwendete. Die Resonanz auf ihre Kollektion ist gemischt: Einige waren beeindruckt von der Idee, während andere den sogenannten Ekelfaktor kritisierten. Antonia glaubt jedoch, dass Ekel gegenüber Haaren erlernt ist und abtrainiert werden kann.

Nach ihrem Bachelorabschluss plante Antonia, ihr Masterstudium in Sustainability Studies an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen zu beginnen. Ihr Ziel ist es, ihren Vlies aus Menschenhaar belastbarer zu machen, denn aktuell ist er wasserlöslich und nicht reißfest. Trotz der Herausforderungen bleibt sie optimistisch und sieht großes Potenzial in der Verwendung von Menschenhaar als nachhaltigem Material in der Modebranche.

Antonia Schmid hat sich entschieden, ihre Zeit in der Schwäbischen Alb zu verbringen, wo sie die Unterstützung der Hochschule und die natürliche Umgebung schätzt, auch wenn sie kulturelle Aspekte vermisst. Sie plant vorerst keine zweite Kollektion, möchte sich jedoch weiterhin intensiver mit ihrem Material auseinandersetzen, bevor sie neue Projekte in Angriff nimmt. Für die Zukunft bleibt es ungewiss, ob es ihr gelingt, aus dem Haarmaterial ein Garn zu entwickeln, das ihre Designs bereichern kann.

Die wegweisende Kollektion von Antonia Schmid könnte nicht nur neue Maßstäbe in der Mode setzen, sondern auch bewusstseinsbildend für den Umgang mit nachhaltigen Materialien in der Modeindustrie sein, wie zak.de berichtete. Ihre Herangehensweise könnte die Perspektive auf die Verwendung von Haaren in der Mode entscheidend verändern, was auch hallo-augsburg.de bestätigt.