
Die Verkehrsplanung entlang der Gäubahn sorgt für massive Verunsicherung unter Reisenden. Ab 2026 wird die Fahrt für Pendler aus Tuttlingen oder Rottweil in Vaihingen enden, anstatt am Stuttgarter Hauptbahnhof. Dies ist das Ergebnis eines Urteils des Verwaltungsgerichts Stuttgart, das im Februar 2025 getroffen wurde. In den ersten Monaten der Unterbrechung wird es, wie die Deutsche Bahn mitteilte, keinen Anschluss an den Hauptbahnhof geben.
Guido Wolf, der Vorsitzende des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn, kritisiert die Situation scharf und bezeichnet sie als unakzeptabel. Er äußert, dass der Bevölkerung ein verlässlicher Anschluss versprochen wurde, und plant, gegebenenfalls die Bundesregierung zu kontaktieren, um die Anbindung der Region zu sichern. Auch Oberbürgermeister aus Städten entlang der Gäubahn äußern ihre Unzufriedenheit und fühlen sich getäuscht. Sie beschreiben die Entscheidung als verkehrspolitische Bankrotterklärung und betonen den Verlust des Vertrauens der Bevölkerung.
Kritik von politischen Vertretern
Die Deutsche Bahn gab zudem bekannt, dass ab Vaihingen für ein halbes Jahr kein Anschluss an den Stuttgarter Hauptbahnhof bestehen wird. Diese Information wurde während einer Verbandsversammlung des Interessenverbands bekanntgegeben. In den ersten Monaten der angekündigten Kappung wird es keinen S-Bahn-Anschluss von Vaihingen zum Stuttgarter Hauptbahnhof geben, was von Landtagsabgeordnetem Guido Wolf (CDU) als untragbar kritisiert wird. Er macht die Bauarbeiten im Stuttgarter S-Bahn-Netz für die Unterbrechung verantwortlich und warnt, dass Fahrgäste „im sprichwörtlichen Nichts stranden“.
Acht Oberbürgermeister der Städte entlang der Gäubahn-Trasse, darunter Peter Rosenberger aus Horb, äußerten in einer gemeinsamen Pressemitteilung ihre Empörung. Sie bezeichnen die Mitteilung der Deutschen Bahn als „verkehrspolitische Bankrotterklärung“ und stellen fest, dass viele Bürger beim Volksentscheid zu Stuttgart 21 für das Projekt gestimmt hatten, im Vertrauen auf die Anbindung der Gäubahn an den Hauptbahnhof. Sie warnen, dass das Vertrauen der Bürger ernsthaft gefährdet wird, wenn die Gäubahn vom Hauptbahnhof abgekoppelt wird und die versprochene S-Bahn-Überbrückung nicht bereitgestellt wird, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.
Die Oberbürgermeister von Böblingen, Herrenberg, Rottweil, Tuttlingen, Villingen-Schwenningen, Singen und Konstanz haben die Pressemitteilung gemeinsam unterzeichnet. Die anhaltende Kritik verdeutlicht den Unmut der betroffenen Städte über die geplanten Änderungen im Bahnverkehr und die Auswirkungen auf die Pendler.
Die aktuelle Lage ist zudem eine Folge der sich verzögernden Bauprojekte im S-Bahn-Netz von Stuttgart. Diese Situation führte zu einer weiteren Verunsicherung unter Reisenden, die sich auf eine verlässliche Anbindung verlassen haben, wie die Südwest Presse vermeldete.