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Vor dem Stuttgarter Landgericht hat der Prozess gegen drei Männer, die in eine Gewaltserie im Raum Stuttgart verwickelt sein sollen, eine unerwartete Wendung genommen. Der Prozess muss aufgrund eines Vorfalls, bei dem ein Schöffe während einer Zeugenaussage eine WhatsApp-Nachricht las, neu aufgerollt werden. Dies führte zu einem Antrag aller Angeklagten auf Ablehnung des Schöffen wegen möglicher Befangenheit.
Allerdings wurde der Antrag auf Ablehnung von der Strafkammer des Landgerichts Stuttgart angenommen. Ein Sprecher des Gerichts teilte mit, dass die Angeklagten und deren Anwälte der Meinung sind, dass der Schöffe sich bereits auf ein bestimmtes Ergebnis festgelegt haben könnte. Nach den Bestimmungen der Strafprozessordnung können Schöffen wegen Besorgnis der Befangenheit abgelehnt werden.
Neuer Prozessbeginn und Vorwürfe
Der neue Prozessbeginn ist für den 7. Januar 2025 angesetzt, wobei alle bisherigen Verhandlungen, einschließlich der Zeugenvernehmungen, erneut durchgeführt werden müssen. Den beiden jungen Männern, einem 21-Jährigen und einem 22-Jährigen, wird versuchter Mord vorgeworfen, da sie im März 2023 einen 34-jährigen Türken im Stadtteil Zuffenhausen angeschossen und lebensgefährlich verletzt haben sollen.
Ein 21-jähriger türkischer Staatsangehöriger wird im Rahmen des Verfahrens wegen Strafvereitelung angeklagt, da er beschuldigt wird, die illegale Waffe, die bei der Tat verwendet wurde, nach dem Vorfall entsorgt zu haben. Die Schüsse sind Bestandteil einer Gewaltserie, die zwischen rivalisierenden Banden in der Region Stuttgart verübt wurde. Die mutmaßlichen Täter sollen zu einer Gruppe aus dem Raum Esslingen gehören, während das Opfer als eine Führungsperson der rivalisierenden Gruppe aus Zuffenhausen identifiziert wird.