
In Stuttgart, genauer gesagt im Ortsteil Bad Cannstatt, haben Archäologen einen bemerkenswerten Fund gemacht: einen römischen Pferdefriedhof. Die Entdeckung erfolgte im Rahmen eines Neubauprojekts in der Düsseldorfer Straße. Insgesamt wurden über 100 Pferdeskelette ausgegraben, was diesen Ort zum größten antiken Pferdefriedhof in Süddeutschland macht.
Die datierten Funde stammen aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts nach Christus und belegen die historische Bedeutung der Region als einer der wichtigsten Standorte römischer Armeen. Bereits in den 1920er Jahren wurden in der Gegend erste Reste von Pferden entdeckt, doch die genaue Größe des Friedhofs ist bislang unbekannt. Die Pferde wurden etwa 200 Meter von der nächsten Siedlung begraben. An einer Grabstelle fanden die Forscher darüber hinaus zwei Krüge und eine kleine Öllampe, wie der Schwarzwälder Bote berichtet.
Funde und historische Relevanz
Archäologin Sarah Roth betont, dass die Funde neue Erkenntnisse über die Nutzung von Pferden in der römischen Armee liefern könnten. Bad Cannstatt, insbesondere der Hallschlag, ist seit Jahrzehnten als archäologische Fundgrube bekannt. In dieser Region sind zahlreiche Relikte aus der Römerzeit entdeckt worden, einschließlich Spuren eines ehemaligen römischen Kastells mit Siedlungen, Töpferöfen und Straßen. Zudem wurden im Juli 2016 ein mittelalterlicher Fund sowie ein römischer Keller entdeckt, berichtet die Esslinger Zeitung.