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Startschuss für die Kirche der Zukunft: Umbau in Durchhausen beginnt!

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat grünes Licht für ein umfassendes Umbauprojekt der Kirche „Zu den Heiligen Engeln“ in Durchhausen gegeben. Der Diözesanverwaltungsrat hat die erforderlichen Beschlüsse gefasst, sodass die Finanzierung des Projekts gesichert ist und die Bauarbeiten beginnen können. Die Kirche gehört zur Seelsorgeeinheit Trossingen, zu der auch die Gemeinde St. Theresia in Trossingen und St. Georg in Gunningen zählen.

Das Umbauprojekt ist Teil der Initiative „Räume für eine Kirche der Zukunft“, die das Ziel hat, den kirchlichen Gebäudebestand nachhaltig zu modernisieren. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund vier Millionen Euro. Davon trägt die Kirchengemeinde Durchhausen 500.000 Euro, die durch den Verkauf des alten Pfarrhauses aufgebracht werden. Der verbleibende Betrag von 3,5 Millionen Euro wird durch den Bischöflichen Ausgleichsstock finanziert, und dies geschieht ohne eine zusätzliche Verschuldung der Kirchengemeinde.

Details zum Umbau

Die Genehmigungsplanung für den Umbau beginnt im neuen Jahr, wobei die Bauarbeiten voraussichtlich nach Ostern 2026 beginnen. Die Kirche, die mehr als 65 Jahre alt ist, weist seit der letzten Innenrenovierung vor 30 Jahren erheblichen Sanierungsbedarf auf. Es sind umfassende Maßnahmen erforderlich, darunter die Modernisierung der Elektroinstallation, Heizung, Beleuchtung sowie Maßnahmen zum Brandschutz und zur Dach- und Drainagesanierung. Auch Betonschäden am Turm müssen behoben werden.

Besonders hervorzuheben ist die Schaffung eines barrierefreien Zugangs zu Wegen, Zugängen und sanitären Einrichtungen. Mit dem Verkauf des Pfarrhauses, das aufgrund hoher Sanierungskosten und drängender Auflagen verkauft wird, können zudem neue Gemeinderäume in das Kirchengebäude integriert werden. Das geplante neue Gemeindezentrum wird eine eigene Adresse erhalten und mit Arkaden sowie Parkplätzen ausgestattet. Der Kirchenraum bleibt im Gegensatz zu den neu beheizbaren Gemeinderäumen kalt.

Ein zusätzlicher Gemeindesaal ist ebenfalls in Planung, der teilbar und mit Aufzug, Küche sowie sanitären Anlagen ausgestattet sein wird. Die umfassende Sanierung stellt einen wesentlichen Fortschritt für die Kirchengemeinde dar, die sich den Anforderungen einer modernen, diakonisch-missionarischen Kirche stellen muss.

Die Herausforderungen, vor denen die christlichen Kirchen in Baden-Württemberg stehen, sind groß, wie die aktuelle Situation zeigt. Sinkende Mitgliederzahlen und reduzierte finanzielle Spielräume zwingen zur Überprüfung der pastoralen Anforderungen an den kirchengemeindlichen Gebäudebestand. Die Initiative „Räume für eine Kirche der Zukunft“, die im November 2023 vom Diözesanrat ins Leben gerufen wurde, soll in den nächsten drei Jahren dazu beitragen, die Bedürfnisse der Gemeinden zu evaluieren und passende Nutzungskonzepte zu entwickeln. Das Ziel umfasst eine Reduzierung der beheizten Flächen um 30 % und die klimaneutrale Sanierung des Gebäudebestands bis 2040, wie raeume-kirche-zukunft.drs.de berichtete.