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Die Handwerkskammer Ulm (HWK) hat kürzlich ihre Jahrespressekonferenz abgehalten und eine Konjunkturumfrage für den Januar 2025 vorgestellt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Herausforderungen und Prognosen für die Handwerksbetriebe in der Region. Aktuell beträgt die Versorgungsdichte einen Handwerksbetrieb auf 74 Bürgerinnen und Bürger im Kammergebiet. Die HWK warnt, dass diese Dichte auf 95 zu 1 oder schlechter sinken könnte.
Im Jahr 2025 feiert die Handwerkskammer ihr 125-jähriges Bestehen, während die neue Präsidentin, Katja Meier, die Agenda der Kammer prägt. Ein zentrales Thema ist die Betriebsnachfolge, da in der Region 3.777 Betriebe vor einer bevorstehenden Übernahme stehen, weil die Besitzer älter als 60 Jahre sind. Insgesamt gaben 72,5 % der Meister-Absolventen an, keinen Betrieb übernehmen zu wollen, was hauptsächlich auf die hohe bürokratische Belastung zurückzuführen ist.
Betriebsnachfolge und unterstützende Initiativen
Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die HWK ein Zentrum für Betriebsnachfolge (ZEN) ins Leben gerufen. Seit 2016 unterstützt das ZEN Handwerksbetriebe bei der Nachfolgeregelung und bietet umfassende Informationen sowie praktische Hilfestellungen. Wie auf der Webseite der HWK zu erfahren ist, umfasst dies rechtliche Grundlagen, wirtschaftliche Aspekte und die emotionalen Herausforderungen, die mit einer Betriebsübergabe verbunden sind. Die aktualisierten Broschüren zu den Themen „Betriebsübergabe“ und „Betriebsübernahme“ sind ein zentraler Bestandteil dieser Unterstützung, denn die Inhalte sind auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung und Marktanforderungen.
Ein weiteres konkretes Problem stellt die unbesetzte Ausbildungsplatzzahl dar: 520 Ausbildungsplätze im Kammergebiet sind derzeit unbesetzt. Die HWK hat Lösungsansätze erarbeitet und plant unter anderem eine Kontaktaufnahme zu 220 weiterführenden Schulen zur Verbesserung der Berufsberatung. In diesem Kontext wird auch die 12. Ulmer Bildungsmesse stattfinden, bei der das Handwerk repräsentiert sein wird.
Bezüglich der Geschäftslage berichteten 60 % der Betriebe im vierten Quartal 2024 von einer guten Situation. Während 23 % einen Anstieg des Auftragseingangs verzeichneten, meldeten 27 % Rückgänge. Obwohl 10 % der Betriebe überlastet sind, erwarten 18 % eine Verbesserung der Lage im Jahr 2025. In Bezug auf die Auslastung geben 43 % der Betriebe im Alb-Donau-Kreis an, eine Auslastung von 80 % oder höher zu haben.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Handwerkskammer Ulm intensive Maßnahmen ergreift, um die Herausforderungen des Handwerks in der Region zu meistern. Das Engagement in der Berufsberatung, der Betriebsnachfolge und der Fachkräfterekrutierung sind entscheidende Schritte zur Sicherung der Zukunft des Handwerks.
Für weitere Informationen über die Betriebsnachfolge bietet die HWK wertvolle Ressourcen, die Unternehmer und Nachfolger bei der optimalen Gestaltung des Übergangs unterstützen können, wie auf der [Webseite der HWK](https://www.hwk-ulm.de/betriebsnachfolge-was-ist-zu-beachten/) beschrieben.
Zusätzlich berichtet [Ulm News](https://www.ulm-news.de/weblog/ulm-news/view/dt/3/article/99369/Gibt-es-bald-noch-genug__Konjunkturumfrage-der-Handwerkskammer-Ulm-zum-Jubil-auml-ums-_wie-Pr-auml-mierenjahr.html) über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Handwerkskammer in der Region.