
Ein Elektriker hat die Unterkirnacher Christuskirche zusammen mit dem anliegenden Gemeindezentrum erworben. Der Verkauf steht im Kontext eines Grundsatzbeschlusses, der bereits im Jahr 2019 gefasst wurde. Die evangelische Stadtpfarrei Villingen-Schwenningen plant diesen Verkauf im Rahmen von Sparvorgaben. Mehrere vorherige Kaufanfragen blieben ohne Erfolg, während der aktuelle Mieter, ein Musikstudio, keine dauerhafte Perspektive bieten kann.
Die Gemeinde Unterkirnach hatte ebenfalls den Kauf der Kirche in Betracht gezogen, jedoch aus finanziellen Gründen und aufgrund der Größe des Gebäudes letztlich davon Abstand genommen. Der Gemeinderat hat in Anbetracht der geplanten Neunutzung ein Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Die Kosten für dieses Verfahren werden von der Kirche getragen. Die Christuskirche, die 1992 eingeweiht wurde, steht im Fokus des Umnutzungsprojektes, das von Dominic Krezalek, dem neuen Eigentümer, vorangetrieben wird.
Umbaupläne und Zustimmung der Kirche
Dominic Krezalek plant, das Gebäude sowohl für seinen Elektrikerbetrieb als auch für eine Wohnung zu nutzen. Der Verkauf wurde von der Landeskirche grundsätzlich genehmigt. Einige Gemeinderäte äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der gewerblichen Nutzung der Kirche. Krezalek hat bereits Pläne für den Umbau in Arbeit und möchte den charakteristischen Charme des Gebäudes erhalten. So soll der Kirchensaal als Betriebsraum für seinen Elektrikerbetrieb genutzt werden, während der rechte Gebäudeteil um ein Wohngeschoss aufgestockt werden soll. Nachbarn der Christuskirche haben bislang keine Einwendungen gegen die geplanten Maßnahmen geäußert.
Parallel zu diesem Thema verdeutlicht eine weitere Recherche, dass in Deutschland die Mitgliederzahlen in christlichen Konfessionen rückläufig sind, was zu einem Überangebot an Kirchenimmobilien führt. Unter dem Begriff „Kirchenimmobilie“ fallen nicht nur Gottesdiensträume, sondern auch Pfarrhäuser und Gemeindehäuser. Umnutzungen von Kirchengebäuden erfolgen entweder durch Kirchengemeinden selbst oder durch den Verkauf an Dritte, wobei letzterer mit hohen Hürden verbunden ist. Die Notwendigkeit der Profanierung oder Entwidmung ist Voraussetzung für eine Umnutzung.
Diese Entwicklungen zur Nachnutzung von Kirchengebäuden sind nicht nur im Kontext der Christuskirche von Bedeutung, sondern zeigen auch die allgemeinen Herausforderungen der Umnutzung von Kirchen in Deutschland, wie die [Immobilien-Spezialisten](https://www.die-immospezialisten.de/kirchen-umnutzung/) berichteten.