KulturVillingen-Schwenningen

Vom Friedhof zur Kunstmeile: St. Georgen überrascht mit Hinguckern!

In St. Georgen im Schwarzwald wird der ehemalige Friedhof hinter der Kirche zum Schauplatz einer bemerkenswerten Kunstausstellung. Die Kunstsammlung Grässlin hat dort Freiluftinstallationen präsentiert, die die parkähnliche Anlage bereichern. Unter den jüngsten Installationen befinden sich die beeindruckende Säulenwand und die Raumsäule aus Edelstahl, beide Arbeiten des renommierten Künstlers Erich Hauser.

Die Säulenwand, die bereits 1969 geschaffen wurde, fand zuvor im Garten von Anna Grässlin ihren Platz, während die Raumsäule, die 1971 entstand, zuvor am Eingang zur Firma Grässlin und zuletzt im Gewerbegebiet Villingen-Schwenningen zu sehen war. Beide Kunstwerke messen sieben Meter in der Breite und über drei Meter in der Höhe. Auch die alten Grabstellen von bedeutenden Unternehmerfamilien aus St. Georgen sind weiterhin sichtbar. Die Ruhezeiten der Gräber sind seit Jahrzehnten abgelaufen, was die genehmigte Umnutzung des Geländes zu einem Park ermöglicht. Zudem sind die Kunstwerke „Spuckschutz“ und „Gorilla“ von Meuser sowie „Potemkinsche Dörfer II“ von Asta Gröting auf dem Gelände zu finden.

Geschichte und Planung des Friedhofs

Die Umwandlung des Friedhofs in eine Parkanlage ist bereits seit 43 Jahren beschlossen. Der Alte Friedhof an der Lorenzkirche hat eine mehrhundertjährige Geschichte, seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1100 zurück. Bis 1921 war der Friedhof im Besitz mehrerer Kirchenspielgemeinden. Die letzten Ruhezeiten der Gräber endeten im Jahr 2000, und nur wenige historische Gräber sind noch erhalten. Laut dem Stadtentwicklungskonzept von 2017 ist eine Aufwertung des Alten Friedhofs vorgesehen, wobei die weitere Entwicklung des Areals von der Fertigstellung der Innenstadtsanierung und der Sanierung von Schulen abhängt, wie [Südkurier](https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/schwarzwald-baar-kreis/der-alte-friedhof-wird-hinter-der-kirche-zum-erstaunlichen-kunst-parcours;art372502,12270635) berichtet.

Parallel dazu spielen die Grässlin-Töchter Bärbel, Sabine und Karola eine bedeutende Rolle in der Kunstszene von St. Georgen. Sie präsentieren eine Sammlung, die unkonventionelle Porträts ihrer Eltern, Anna und Dieter Grässlin, umfasst. Unter den Werken befindet sich eine bemerkenswerte Darstellung der Eltern als große, weiße Pilze aus Beton und Stahl, geschaffen von der Künstlerin Cosima von Bonin. Diese Sammlung bringt frischen Wind in das Schwarzwaldstädtchen und stellt ein ungewöhnliches Denkmal für die Grässlin-Eltern dar, wie [Stuttgarter Zeitung](https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.st-georgen-sammlung-der-graesslin-toechter-sie-sind-selbst-ein-bisschen-kunst.cd942cf9-26b5-42a0-9a9b-aacc6c6f1f3c.html) berichtet.