
Bahnfahren für Rollstuhlfahrer im Kreis Waldshut gestaltet sich gegenwärtig oft schwierig bis unmöglich. An vielen Haltestellen führen teilweise nur Treppen zu den Gleisen, was den Zugang für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erheblich einschränkt. Um die Situation zu verbessern, plant die Deutsche Bahn umfassende Umbaumaßnahmen zur Elektrifizierung der Hochrheinstrecke. Diese sollen ab 2026 beginnen, mit dem Ziel, die Barrierefreiheit an insgesamt 20 Haltepunkten bis zu 23 Haltepunkten entlang der Strecke von Basel bis Erzingen zu gewährleisten, da derzeit einige Stationen nicht barrierefrei zugänglich sind, wie die Badische Zeitung berichtete.
Parallel zu den Maßnahmen zur Barrierefreiheit sind umfangreiche Arbeiten zur Elektrifizierung der Hochrheinbahn notwendig. Zwischen dem Badischen Bahnhof in Basel und dem Bahnhof Erzingen (Baden) wird eine Oberleitung installiert, die die Stromversorgung der Hochrheinbahn sicherstellen soll. Diese Anbindungen sind wichtig, um eine Verbindung zu den bestehenden Oberleitungsanlagen der Deutschen Bahn und der Schweizerischen Bundesbahnen in Basel Bad Bf, Waldshut und Erzingen (Baden) herzustellen. Die Gesamtstrecke umfasst 75 Kilometer, von denen sich etwa 2 Kilometer auf Schweizer Staatsgebiet im Kanton Basel-Stadt befinden. Laut Informationen der Hochrheinbahn sind ferner Anpassungen der Stellwerkstechnik erforderlich, insbesondere im Elektronischen Stellwerk (ESTW) Waldshut.
Umfassende Baumaßnahmen
Die Elektrifizierung erfordert zudem die Einrichtung neuer Kabel und Kabelführungen, Weichenheizungen und Gleisfeldbeleuchtungen. Die Versorgung der neuen Oberleitung mit Bahnstrom erfolgt durch ein dezentrales Umrichterwerk bei Tiengen sowie eine elektrische Kuppelstelle in Grenzach. Um das Projekt nachhaltig zu gestalten, werden alle Umweltschutz- und Lärmschutzmaßnahmen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen umgesetzt. Dazu gehört auch die Schaffung von Ausgleichsflächen und Ersatzhabitaten, um das ökologische Gleichgewicht während der Bauarbeiten zu berücksichtigen, wie auf der Website der Hochrheinbahn erläutert wird.