
In einem gut besuchten Sitzungssaal im Homburger Rathaus, in dem vor allem ältere Bürgerinnen und Bürger vertreten waren, wurde die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken diskutiert. Die Anwesenden erinnerten sich an die Zeit, als Züge diese Strecke noch bedienten. Die hohe Interessenslage zur Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie zeigt, dass es sowohl Befürworter als auch Gegner der im vergangenen Jahr beschlossenen Strecke gibt. Dabei wurden zahlreiche Fragen zur Planung der Bahn und zur Rolle der Stadt aufgeworfen.
Um den Zugang zu neuen Haltepunkten zu gewährleisten, plant die Stadt ein „umfassendes Mobilitätskonzept“. Die Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken soll bis Ende 2028 wieder in Betrieb gehen. Informationen dazu wurden von der Deutschen Bahn sowie den Mobilitätsministerien des Saarlandes und Rheinland-Pfalz, und den Verkehrsverbünden bereitgestellt. Die Strecke, die vor über 30 Jahren stillgelegt wurde, wird ab 2024 elektrifiziert, während Bahnhöfe und Gleise modernisiert werden. Zudem sollen Parkplätze an den Haltestellen entstehen und ein neuer Bahnhof in Einöd gebaut werden.
Projektfortschritte und Maßnahmen
Bereits erste Maßnahmen, wie das Zurückschneiden von Büschen und Bäumen, haben begonnen. Die Rodungsarbeiten werden im Oktober nach dem Ende der Brut- und Setzzeit verstärkt. Allerdings äußern Anwohner Bedenken bezüglich der Rodungsarbeiten und des Lärmschutzes. Es wurde kritisiert, dass Lärmschutz nicht auf der gesamten Strecke vorgesehen ist; stattdessen gibt es Vorgaben, wo Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt werden müssen. Die Reaktivierung der Bahnstrecke ist beschlossen und bereits im Gange, wobei ein Votum der Bürger keinen Einfluss mehr hat.
Um Informationen zu bieten, sind jährliche Veranstaltungen geplant, die abwechselnd in Homburg und Zweibrücken stattfinden sollen. Eine E-Mail-Adresse (rhz@deutschebahn.com) wurde eingerichtet, um Fragen von Bürgern zu beantworten, und die Projektleiter sind an den Baustellen ansprechbar. Homburgs Oberbürgermeister Michael Forster betont die Bedeutung des Projekts für die Stadt und den öffentlichen Personennahverkehr, während die Mobilitätsministerin Petra Berg die Vorteile der Reaktivierung für Klimaschutz, Wirtschaft und regionale Attraktivität hervorhebt.
Der Zeitplan für die Reaktivierung sieht vor: Im Jahr 2023 werden Haselmäuse und Eidechsen im Rahmen von Umweltschutzauflagen umgesiedelt. Ab dem Herbst 2023 wird eine großflächige Rodung durchgeführt. 2024 beginnt der erste Bauabschnitt von Homburg bis kurz vor Schwarzenacker, 2027 folgt die Fortsetzung bis Einöd, und 2028 ist die Fertigstellung der Strecke bis Zweibrücken mit Aufnahme des S-Bahn-Verkehrs vorgesehen.