
In Bayern wird die Versorgung mit Ladepunkten für Elektroautos zunehmend zum Aufregerthema. Laut einer aktuellen Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Bundesnetzagentur durch dpa zeigt sich ein unterschiedliches Bild der Ladeinfrastruktur im Freistaat. In der Stadt Regensburg kommen rechnerisch 6,1 Elektroautos und Plug-in-Hybride auf einen öffentlichen Ladepunkt. In Schwabach sowie im Landkreis Wunsiedel liegt dieser Wert sogar bei über 40 Elektroautos pro Ladepunkt, was auf einen signifikanten Engpass hinweist.
Bayern befindet sich im bundesweiten Vergleich im oberen Mittelfeld hinsichtlich der Dichte von Ladepunkten. Trotz einer überdurchschnittlichen Anzahl an Ladepunkten muss festgestellt werden, dass auch der Bedarf aufgrund der wachsenden Elektrofahrzeugzahlen gestiegen ist. Besonders hervorgehoben werden die Stadt und der Landkreis Fürth, die mit fast sieben Elektroautos pro Ladepunkt an der Spitze stehen. Ähnliche Werte erreichen die Landkreise Dingolfing-Landau und Würzburg, wo ebenfalls etwa sieben Elektroautos pro Ladepunkt registriert werden.
Ungleichgewicht bei der Ladeinfrastruktur
Im Gegensatz zu diesen Spitzenreitern hat die Stadt Ingolstadt, die als Heimat von Audi bekannt ist, einen signifikanten Anteil an Elektroautos, der fast doppelt so hoch ist wie der bayerische Durchschnitt. Diese hohe Dichte führt zu einem verringerten Versorgungsgrad mit Ladepunkten. München, obwohl die Stadt die meisten Elektroautos mit etwa 70.000 und die höchste Anzahl an Ladepunkten mit rund 3.000 aufweist, belegt dennoch nur Platz 81 im Ranking.
Ein möglicher Grund für Münchens schlechte Platzierung könnte der hohe Anteil an BMW-Firmenfahrzeugen sein, der die Daten verzerrt. Auffällig ist außerdem, dass es kein klares Gefälle zwischen städtischen und ländlichen Gebieten gibt, was die Verteilung der Ladepunkte angeht. Sowohl in urbanen als auch in ländlichen Regionen sind sowohl Spitzen- als auch Schlusslichter zu finden. Negative Ausreißer im Verhältnis zwischen Bedarf und Angebot wurden auch in Aschaffenburg, Starnberg, Miltenberg und Erlangen-Höchstadt festgestellt. Dies wirft Fragen zur künftigen strategischen Planung der Ladeinfrastruktur auf, um den Anforderungen einer wachsenden Zahl von Elektrofahrzeugen gerecht zu werden.
Die komplette Auswertung sowie detaillierte Angaben zu den Ladepunkten in Bayern sind auf Ingolstadt Today und Mein Stuttgart zu finden.