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Friedrich Pürner: Droht der Austritt aus dem Bündnis Sahra Wagenknecht?

Friedrich Pürner, Mitglied des Europäischen Parlaments für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), hat seine Unzufriedenheit mit der parteiinternen Situation deutlich gemacht und erwägt einen Austritt aus der Partei. Dies äußerte er in mehreren Beiträgen auf der Plattform X, in denen er seine Kritik an der Führung des BSW formulierte. Pürner, der im Juni 2023 ins Europäische Parlament eingezogen ist, hat vor einem Jahr seine Kandidatur für die Europawahl angekündigt und sieht nun die Realität innerhalb der Partei als stark von der nach außen kommunizierten Vision abweichend an.

Der Politiker kritisiert insbesondere die Vetternwirtschaft und die mangelnde Transparenz innerhalb der BSW-Führung. Pürner beschreibt ein „Klima der Angst“ im Wahlkampf, das im Widerspruch zur propagierten Meinungsfreiheit stehe. Er ist der Meinung, dass der Bundesvorstand seine fachlichen Vorschläge ignoriere oder umschreibe und fordert mehr Freiheit bei seiner Arbeit und Entscheidungsfindung. Ebenso wirft er der Parteiführung vor, bestimmte Personen in Posten zu hieven und neue Mitglieder zu isolieren. Diese Bedenken werden von Berichten über interne Kritik an der Parteiführung untermauert, wie [Augsburger Allgemeine](https://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/friedrich-puerner-kritisiert-bsw-parteifuehrung-droht-sein-austritt-105485353) berichtete.

Kritik an interner Struktur und Unterstützung von Mitgliedern

Pürner hat festgestellt, dass der anfängliche Enthusiasmus für das BSW nachlässt und es intern verschiedene Probleme gibt. Er beklagt sich darüber, dass autoritäre Strukturen innerhalb der Partei Meinungsfreiheit nicht fördern. Auch das Vorhandensein vieler ehemaliger Mitglieder der Linken im BSW wird als hemmend für die Parteientwicklung wahrgenommen. Seine Kritik richtet sich nicht direkt gegen Sahra Wagenknecht, sondern gegen bestimmte Strukturen und Personen in ihrem Umfeld. Laut [PNP](https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/statt-meinungsfreiheit-gibt-es-maulkorb-aichacher-friedrich-puerner-denkt-ueber-austritt-bei-bsw-nach-17827432) hat er auch die Beobachtung gemacht, dass Kritik innerhalb des BSW oft nicht akzeptiert wird, was zu Unzufriedenheit bei vielen Mitgliedern führt.

Pürner, der als Kritiker der Corona-Maßnahmen seinen Job als Gesundheitsamtsleiter verloren hat, sieht sich in der Verantwortung, den ungehörten Mitgliedern der Partei eine Stimme zu geben. Er berichtet, dass Sahra Wagenknecht zwar für interne Kritik aufgeschlossen ist, jedoch von ihrem Umfeld behindert wird. Trotz seiner Enttäuschung über das BSW erhält er auch Zuspruch von Menschen, die möchten, dass er weiterhin aktiv bleibt. Eine endgültige Entscheidung über einen Austritt hat Pürner noch nicht getroffen; ein solcher Schritt würde jedoch keine Auswirkungen auf sein politisches Mandat haben, da er als fraktionsloser Abgeordneter im Europäischen Parlament agiert.