
Im Landkreis Aichach-Friedberg wird das Projekt „Solaroffensive Wittelsbacher Land“ ins Leben gerufen, das den Ausbau von Fotovoltaik (PV) fördern soll. Ziel des Vorhabens ist es, das Bewusstsein für die Energiewende zu stärken und die Nutzung von Solarenergie voranzutreiben. Laut der Augsburger Allgemeinen wird das Projekt über den EU-Fördertopf Leader finanziell unterstützt. Die Umsetzung der Maßnahmen kann nach Erhalt des Förderbescheids beginnen, wobei die Laufzeit des Projekts bis Ende März 2027 angesetzt ist.
Die Zielgruppe umfasst Privatpersonen, Unternehmen, soziale Einrichtungen, Vereine, Wohnungseigentümergemeinschaften sowie Schüler. Besonders geplant sind Initialberatungen für große Dächer von Unternehmen, sozialen Einrichtungen und Mehrfamilienhäusern. Experten sollen dabei wichtige Parameter der Dachflächen erfassen. Die Ergebnisse dieser Beratungen fließen in eine abschließende Studie ein, die den Energiewendeprozess im Landkreis unterstützen soll.
Umfangreiche Angebote für Solarinteressierte
Zusätzlich plant der Landkreis eine Solarbörse für freie Dachflächen und ein umfassendes Vortragsprogramm zu speziellen Themen der Solarenergie. Die etablierten „Solarabende“ werden unter dem neuen Namen „SolarTreffs“ fortgeführt. Diese Veranstaltungen bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit PV in kleiner Runde auszutauschen und erhalten Unterstützung von Fachleuten.
Ein Online-Tool, das „Solardachkataster“, wird um eine Solarbörse erweitert, um potenzielle Flächen für die Installation von Photovoltaikanlagen zur Verpachtung anzubieten. Das Planspiel „Energiespardorf“ soll zudem die jüngere Generation für die Energiewende sensibilisieren. Weitere Informationen zu Terminen und Beratungsangeboten sind auf der Website der Fachstelle für Klimaschutz zu finden.
In einem größeren Kontext wurde in einer Analyse von Agora Energiewende festgestellt, dass Photovoltaikanlagen auf Dachflächen erheblich zur Erhöhung der Solarstromproduktion in Deutschland beitragen können. Diese Analyse, die Luftbilder und KI unterstützt, unterstreicht das Potenzial, das die Dachflächen von Gebäuden in Deutschland bieten. Bis 2040 wird eine Steigerung der installierten Photovoltaik-Leistung von derzeit etwa 80 GW auf 400 GW angestrebt, gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Es wird berichtet, dass in Deutschland über 4.000 Quadratkilometer an Dachflächen technisch geeignet sind, um Photovoltaikanlagen zu installieren. Besonders große Gebäude mit mehr als 500 Quadratmetern Dachfläche spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie durch Skaleneffekte ein Viertel des Gesamtpotenzials für Dachflächen-Photovoltaik realisieren können. Diese Gebäude machen etwa sechs Prozent der Gesamtzahl aller Gebäude aus und umfassen Produktionshallen, Wohngebäude sowie Einzelhandels- und Gewerbebauten.