
Miltenberg – Bei einer feierlichen Veranstaltung wurden in Miltenberg zahlreiche Ehrenamtliche für ihr außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet. Der Landrat des Landkreises Miltenberg, Marco Scherf, entschuldigte sich in seiner Ansprache und würdigte die unschätzbare Bedeutung der Ehrenamtlichen in der Region. Helmut Maier, der Leiter des Sportamtes Aschaffenburg, dankte ebenfalls für den Einsatz der Ehrenamtlichen und hob den wertvollen Austausch hervor, der in der täglichen Arbeit stattfindet.
Jürgen Pfau, Vizepräsident des Bayerischen Fußballverbands (BFV), stellte beeindruckende Zahlen zu den ehrenamtlichen Helfern vor, die als das Fundament der bayerischen Vereine gelten. Adolf Weis, BFV-Kreisvorsitzender in Aschaffenburg, ermunterte die Anwesenden zur Unterstützung des Mottos „viele Hände schnelles Ende“. Die zu ehrenden Personen wurden in Steckbriefen vorgestellt, die ihren zeitlichen Aufwand und ihre Ausdauer für Sport, Verein und Gesellschaft verdeutlichten. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Urkunden und limitierte DFB-Uhren übergeben, und Toni Adelhardt, BFV-Bezirks-Ehrenamtsreferent, bedankte sich für die gelungene Veranstaltung sowie für das Engagement der geehrten Ehrenamtlichen.
Trend der Ehrenamtlichkeit in Bayern
Das Engagement der Ehrenamtlichen spiegelt sich auch in den aktuellen Entwicklungen der Sportvereine in Bayern wider. Christine Dumsky, eine engagierte Palliativschwester, ist wöchentlich zwölf Stunden als Sport-Übungsleiterin beim FC Baunach tätig und wurde im November vom Bayerischen Fußballverband für ihr Engagement ausgezeichnet. Ihre Stunden im Verein fallen aus, wenn sie verhindert ist, was die Herausforderungen des Ehrenamts verdeutlicht.
Aktuell verzeichnet Bayern einen Rekordstand von 4,8 Millionen Mitgliedschaften im Bayerischen Landes-Sportverband, nachdem während der Corona-Zeit nahezu 500.000 Mitglieder verloren gingen. Dennoch ist ein Rückgang an Ehrenamtlichen zu beobachten, insbesondere in der Fußballabteilung. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu anderen Organisationen, wie etwa den Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehren, die erfreuliche Nachwuchszahlen melden. Anders als in vielen anderen Bereichen, zeigen Befragungen, dass junge Menschen eher bereit sind, projektbezogen zu engagieren, anstatt sich langfristig zu binden.
Auf politischer Ebene fordert die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) eine Anhebung der Ehrenamtspauschalen, die für Kassenwarte in Sportvereinen max. 840 Euro pro Jahr beträgt. Für ausgebildete Übungsleiterinnen wie Dumsky liegt die maximale Entlohnung bei 3.000 Euro jährlich. Trotz eines allgemeinen Rückgangs an Ehrenamtlichen verzeichnet Bayern mit 93.288 Vereinen einen Anstieg der Vereinszahlen um zehn Prozent zwischen 2012 und 2022.