Die Bayerische Regiobahn (BRB) blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück und sieht sich steigenden Kosten in der Bahnbranche gegenüber. Geschäftsführer Arnulf Schuchmann bezeichnet die Situation als dramatisch, da die Kosten für Personal, Material und Energie kontinuierlich steigen. Zudem muss die BRB Strafzahlungen für Verspätungen und Zugausfälle leisten, die oft durch eine marode Infrastruktur verursacht werden. Die Kosten des Schienenersatzverkehrs entsprechen nicht mehr den realen Gegebenheiten, wie [radioschwaben.de](https://radioschwaben.de/nachrichten/augsburg-positiver-rueckblick-und-sorgenvoller-blick-nach-vorn-der-brb-geschaeftsfuehrer-zieht-jahresbilanz/) berichtete.
Ein weiteres zentrales Anliegen von Schuchmann ist die Notwendigkeit finanzieller Anpassungen im Verkehrsdurchführungsvertrag. Im Netz Oberland hat sich die Zahl der Zugausfälle von ursprünglich einem pro 300 Fahrten auf jeden zwanzigsten Zug erhöht. Trotz der steigenden Fahrgastzahlen führt das Deutschland-Ticket zu sinkenden Einnahmen, während Ausgleichszahlungen die Entwicklungen nicht abdecken. Die BRB erhält keine Kompensation für Zugausfälle und trägt die Kosten des Schienenersatzverkehrs selbst. In diesem Zusammenhang fordert Schuchmann mehr Planungssicherheit.
Innovationen und Maßnahmen zur Verbesserung
Um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, führt die BRB 2024 WhatsApp zur Fahrgastinformation ein, wodurch Fahrgäste in Echtzeit präzise Informationen erhalten und somit die Anzahl der Beschwerden reduziert wird. Eine neue Webseite, www.bockauflok.de, soll die BRB als attraktiven Arbeitgeber präsentieren. Mit rund 860 Mitarbeitenden setzt die BRB auf ein modernes Arbeitsumfeld.
Zudem wird der MVV-Verbundraum erweitert, indem ab Januar 2025 die Landkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau hinzukommen. Schuchmann hebt die zunehmende Gefahr an Bahnübergängen hervor und fordert präventive Maßnahmen zur Unfallverhütung. Für 2024 sind Aufklärungskampagnen wie „Zug hat Vorfahrt“ geplant, um die Sicherheit zu erhöhen.
Die BRB engagiert sich auch in Integrations- und Aufklärungsprojekten, wie dem Projekt „Next Stop: Dream Job“, das Jobmöglichkeiten für Menschen mit ausländischen Wurzeln aufzeigt. Zudem können Kinder im Rahmen des „KidsExpress“ als Kundenbetreuende arbeiten und lernen, wie man sicher mit dem Zug fährt.
In der aktuellen wirtschaftlichen Lage Deutschlands, die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg beeinflusst wird, bleibt die Entwicklung im Bereich öffentlicher Verkehr entscheidend. Laut einem Bericht der Deutschen Bahn wird für 2023 eine Stagnation der Wirtschaftsleistung erwartet, während langfristig die Klimapolitik eine Verkehrswende zugunsten des öffentlichen Verkehrs erfordert, wie [deutschebahn.com](https://ibir.deutschebahn.com/2022/de/konzernlagebericht/prognosebericht/gesamtaussage-zur-wirtschaftlichen-entwicklung-des-db-konzerns-durch-die-unternehmensleitung/) darstellt.
Die BRB sieht sich als wichtigen Akteur im regionalen Bahnverkehr und strebt an, den Betrieb mit engagierten Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten. Auch der weitere Ausbau von Ausschreibungen im bayerischen Eisenbahnverkehr, wie der Gewinn des Netzes Oberland, zeigt die Ambitionen der BRB, trotz der diversifizierten Herausforderungen weiterhin relevant zu bleiben.
