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Am Königssee hat die Jennerbahn ihren Alpin-Skibetrieb für die Saison 2024/25 eingestellt. Diese Entscheidung wurde aufgrund von hohen Kosten und einer zu geringen Anzahl an Skifahrern getroffen. Stattdessen sind die Bahnen nun ausschließlich für Rodler geöffnet. Thomas Mühlthaler, der Vorsitzende der Jennerbahn, berichtete, dass die Nachfrage über Weihnachten und Silvester um 20 Prozent gestiegen ist und im Januar ein Plus von 15 Prozent verzeichnet wurde.
Die Pisten werden jedoch nur noch für Rodler beschneit, da hier weniger Kunstschnee benötigt wird als für Skipisten. Mühlthaler erklärte, dass die Alpin-Pisten am Jenner zu steil und zu schmal für den erfolgreichen Betrieb des Skigebiets sind. Historisch gesehen war der Winterbetrieb am Jenner stets ein Verlustgeschäft, das teilweise durch den Tourismusverband Berchtesgaden finanziert wurde. Der Klimawandel und hohe Stromkosten haben in den letzten Jahren das wirtschaftliche Verhältnis der Abwägung von Kosten und Nutzen deutlich verschlechtert; die Produktionskosten für Maschinenschnee haben sich in den letzten fünf Jahren aufgrund steigender Strompreise verfünffacht, wie [Merkur](https://www.merkur.de/bayern/geoeffnet-urlaubsort-am-koenigssee-stellt-ski-betrieb-ein-nur-noch-fuer-rodler-93560797.html) berichtete.
Veränderungen im Betrieb
Der Fokus hat sich fundamental verändert, da die Jennerbahn in dieser Wintersaison nicht mehr auf klassische Skitouristen setzt. Stattdessen werden die Pisten nicht mehr präpariert, und nur der Krautkaserhang wird für den Nachwuchs des Deutschen Skiverbands (DSV) beschneit. Diese drastischen Schritte kommen auch in Anbetracht der hohen Investitionskosten für die Beschneiung und die veraltete Ausrüstung, wie [BR](https://www.br.de/nachrichten/bayern/jennerbahn-hoffnung-auf-profit-ohne-skibetrieb,UWaDLge) berichtete.
Im vergangenen Winter wurden lediglich 2.000 alpine Skifahrer gezählt, während etwa 50.000 andere Gäste die Region besuchten. Der Freistaat Bayern hat 10 Millionen Euro für den Umbau der Jennerbahn bereitgestellt, die Gemeinde Schönau unterstützte den Skibetrieb in der vergangenen Saison mit 300.000 Euro. Ein neuer Sechsersessellift steht still und soll verkauft werden, nachdem der Staat nahezu eine Million Euro in diesen investiert hat. Mühlthaler erkannte, dass der Plan zur Reaktivierung des alpinen Skibetriebs gescheitert ist, und die Jenneralm, ein großes Restaurant an der Bergstation, soll künftig Wanderer, Tourengeher und Rodler anlocken.
Die Saison am Jenner beginnt unter diesen veränderten Bedingungen ohne gewalzte Piste und Alpinski-Gäste, bietet jedoch weiterhin verschiedene Aktivitäten, darunter eine neue Rodelbahn mit Beschneiung und einen Schneeschuhwanderweg. Erste Gäste sind bereits angekommen und schätzen den Komfort sowie den Ausblick in der Region.