
In Erding fand eine Veranstaltung der Frauenunion statt, die sich mit dem Thema Frauen in Männerberufen beschäftigte. Bei der Veranstaltung, die von Margit Lotz, der Ortsvorsitzenden der Frauenunion Erding, eröffnet wurde, erhielten die Teilnehmenden einen Rückblick auf die früheren Einschränkungen für Frauen in der Berufswelt.
Zu den Referentinnen gehörten Daniela Bita, Schlosserin bei Huber Technik in Erding, und Iris Malecha, Ingenieurin für Fahrzeugtechnik bei Cariad. Daniela Bita, die im Januar 2022 mit fast 40 Jahren ihre Lehre begann, ist die einzige Frau in der Produktion bei Huber Technik. Zuvor war sie in Rom als Pflegerin tätig und hat in ihrer Heimat Rumänien eine Ausbildung zur Programmiererin absolviert. Sie sieht sich selbst als Vorbild für ihre Tochter Gioia und äußerte, dass sie Unterstützung von 35 männlichen Kollegen erhält.
Inspirierende Karrieren von Frauen
Iris Malecha, 37 Jahre alt und Ingenieurin, entwickelte Fahrassistenz-Systeme und hatte schon als Kind eine Vorliebe für Autos. Sie wünschte sich, Formel 1-Fahrerin zu werden, und war während ihres Studiums an der Technischen Hochschule München mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Malecha sprach sich gegen eine Frauenquote aus, was auf Zustimmung im Publikum traf. CSU-Stadtrat Günther Adelsberger unterstützte diese Sichtweise, indem er für eine Stellenbesetzung nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht plädierte.
Zusätzlich wies Manuela Marheinike, Direktorin in einer amerikanischen IT-Firma, darauf hin, dass Frauen oft zu vorsichtig seien. Die Diskussion um moderne Rollenverteilungen in Familien zeigte, dass immer mehr Männer Elternzeit nehmen und Frauen schneller wieder ins Berufsleben zurückkehren. Elisabeth Mayr, ehemalige Kreisbäuerin, berichtete über den Wandel in der Landwirtschaft, wo Frauen mittlerweile Höfe übernehmen können. Einigkeit bestand darüber, dass seit 1977, als Frauen erstmals selbstständig Arbeitsverträge unterzeichnen durften, positive Veränderungen eingetreten sind.
Auf einer weiteren Ebene setzt das Projekt „Changing Schemes“ von Plan International an, um schädliche Stereotype aufzubrechen und Mädchen den Zugang zu geschlechterunabhängigen Ausbildungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Dieses Projekt beinhaltet eine Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller und bietet ergänzende Schulungen in Themen wie finanzieller Bildung und Gewaltprävention. Besonders wird der Fokus auf junge Menschen, insbesondere Frauen, gelegt. Es wurden Stipendien für Ausbildungen, wie etwa zur Kfz-Mechatronikerin, angeboten, um den Berufswunsch von Mädchen zu fördern, wie Plan International berichtete.