Erding

Komplimente stärken Beziehungen: Wie Lob das Leben verbessert!

Heute, am 1. März, wird der Welttag des Kompliments gefeiert. Anlässlich dieses Tages hebt Johannes Karl, ein Psychologe aus Erding, die wichtige Rolle von Komplimenten in zwischenmenschlichen Beziehungen hervor. Diese positiven Äußerungen fördern nicht nur soziale Bindungen, sondern stärken auch das Zugehörigkeitsgefühl unter den Menschen. Zudem steigert Lob den Selbstwert und setzt positive Emotionen durch die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn frei.

Karl erläutert, dass das Reziprozitätsprinzip häufig dazu führt, dass Komplimente erwidert werden. Dennoch machen viele Menschen zu selten Komplimente. Dies liegt unter anderem an kulturellen Normen sowie der Neigung zur negativen Kritik. Der Psychologe kritisiert den Spruch „Ned gschimpft, is globt gnua“ als falsch und warnt davor, dass zu wenig Zuspruch zu einem schlechten Klima und sinkender Motivation führen kann. Schwierigkeiten im Umgang mit Wertschätzung, Neid und Konkurrenzdenken behindern oft die Fähigkeit, Lob auszusprechen.

Die Kunst des Komplimentierens

Johannes Karl hebt hervor, dass richtiges Lob direkt und präzise formuliert werden sollte. Allgemeine Formulierungen wie „Das hast du toll gemacht“ sind seiner Meinung nach weniger effektiv. Ehrlichkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle, da unehrliches Lob häufig erkannt wird. Zudem rät Karl, Komplimente über Kleidung oder äußere Erscheinungen zu vermeiden. Um die Aufmerksamkeit für Komplimente zu steigern, empfiehlt er, innerhalb einer Woche drei Komplimente auszusprechen. Eine angemessene Reaktion auf ein Kompliment sei ein einfaches „Danke, das freut mich.“

Parallel verdeutlicht eine Untersuchung, dass Komplimente und positive Nachrichten nicht nur den Empfänger erfreuen, sondern auch dem Sender zugutekommen. Studienteilnehmer, die Wertschätzung äußern, erfahren ebenfalls eine Ausschüttung von Hormonen wie Oxytocin und Dopamin, die mit Empathie und Belohnung in Verbindung stehen. Laut Prof. Dr. Beate Ditzen, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg, aktivieren liebe und wertschätzende Worte ähnliche Belohnungsschaltkreise im Gehirn wie Musik oder gutes Essen. Weitere Forschungen sind jedoch notwendig, um zu untersuchen, ob diese positiven Effekte auch bei anderen nahestehenden Personen wirken, wie [Aponet](https://www.aponet.de/artikel/wer-komplimente-macht-fuehlt-sich-auch-selbst-besser-28613) berichtet.

Johannes Karl schließt mit der Empfehlung, Komplimente zu praktizieren und deren positiven Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und das der Mitmenschen zu erkennen, während die Wissenschaft die neuropsychologischen Hintergründe weiter untersucht.