Bayern

Fast die Hälfte der Bahnhöfe in Bayern weiterhin nicht barrierefrei!

Rund 500 Bahnstationen in Bayern sind derzeit nicht vollständig barrierefrei. Laut einer Bilanz des bayerischen Verkehrsministeriums lag die Anzahl dieser Stationen zum Jahreswechsel bei 525, was etwas weniger als der Hälfte der insgesamt 1.071 Bahnhöfe und Haltepunkte im Freistaat entspricht. Ende 2024 waren in Bayern nur 546 barrierefreie Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten aus Zügen vorhanden, von denen 28 im vergangenen Jahr hinzugefügt wurden.

Bis zum Jahr 2028 plant das bayerische Verkehrsministerium, weitere 100 Bahnstationen barrierefrei auszubauen. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) kündigte an, dass im Jahr 2025 20 Stationen umgebaut werden sollen. Der Bund ist nach dem Grundgesetz für den Bau und die Ausstattung barrierefreier Bahnstationen verantwortlich, während der Freistaat Bayern seit 2024 mit einer freiwilligen Investition von 100 Millionen Euro unterstützt.

Vorgaben zur Barrierefreiheit

Eine Bahnstation gilt als barrierefrei, wenn ein ebenerdiger Einstieg in den Zug möglich ist, Wege für sehbehinderte Menschen markiert sind, sowie optische und akustische Reiseinformationen am Bahnsteig bereitgestellt werden. Laut dem [bayerischen Verkehrsministerium](https://www.stmb.bayern.de/min/barrierefreiheit/mobilitaet/index.php) soll die Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr für alle Menschen gewährleistet werden, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Mobilität.

Barrierefreiheit umfasst verschiedene Aspekte, darunter die stufenfreie Erreichbarkeit von Verkehrsmitteln, die barrierefreie Gestaltung von Verkehrsanlagen, ebenerdige Bahnsteige und taktile Leitstreifen für sehbehinderte Menschen. Die DB Station & Service AG trägt die Verantwortung für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe in Bayern, während der Freistaat spezifische Anforderungen an Einstiegshöhen für den Regional- und S-Bahn-Verkehr beauftragt.

Insgesamt wurden durch verschiedene Bayern-Pakete zwischen 2013 und 2018 bereits 60 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau von 15 S-Bahnstationen sowie weiteren Regionalbahnhöfen investiert. Zudem erfolgt eine jährliche Förderung von rund 30 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau von Linienbussen.