Forchheim

Sprengstoff-Räuber in Bayern: Millionenbeute und Fahndung gestart!

In der Nacht auf Freitag, den 14. Februar 2025, wurden in Forchheim zwei Geldautomaten mit Sprengstoff gesprengt. Der Vorfall ereignete sich gegen 02.15 Uhr im Einkaufszentrum an der Willy-Brandt-Allee 1, wo sich die Automaten an einem Bau- bzw. Elektromarkt befanden. Mindestens vier unbekannte Personen sind als Täter aktiv gewesen, die anschließend in einem dunklen Pkw, möglicherweise einem Mercedes-Benz, in Richtung der Autobahn A73 flohen. Die Ermittlungen wurden vom Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) übernommen. Eine detaillierte Untersuchung des Sprengstoffs wird im Kriminaltechnischen Institut des Bayerischen Landeskriminalamtes in München durchgeführt.

Das BLKA hat zudem einen Aufruf an die Öffentlichkeit gestartet, um Hinweise zu den Tätern und zum Vorfall zu sammeln. Zeugen werden gebeten, sich zu melden, falls ihnen in der Nacht Stunden vor dem Vorfall verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Tatorts aufgefallen sind oder sie andere sachdienliche Informationen haben. Hinweise können beim Bayerischen Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089 / 1212 – 0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle abgegeben werden.

Zusammenhang mit landesweiten Vorfällen

Der Vorfall in Forchheim steht im Kontext einer Reihe ähnlicher Straftaten in Bayern sowie in Baden-Württemberg und Hessen, die von Tätern begangen wurden, die mutmaßlich aus Belgien und den Niederlanden stammen. Diese Täter haben in den vergangenen Monaten durch die Sprengung von Geldautomaten über 3 Millionen Euro erbeutet. Ermittler konnten einige der Täter mithilfe von DNA-Spuren an einem Tatort und an einem Fluchtfahrzeug identifizieren.

Das Netzwerk der Täter umfasst Kundschafter, Sprengteams und Fluchtfahrer. Sie nutzen hochmotorisierte Autos mit bis zu 600 PS und vermeiden Tankstellen, um der Videoüberwachung zu entgehen, indem sie zusätzliche Treibstoffkanister mitführen. Bei den Sprengungen kommen speziell angefertigte Werkzeuge, wie beispielsweise der sogenannte „Pizza-Schieber“, zum Einsatz. Die Verwendung von selbstgebautem Sprengstoff und teilweise auch die Gefahr von „Übersprengung“ stellen ein erhebliches Risiko dar. In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden Geldautomaten als weniger geschützt wahrgenommen. Der Verband der Deutschen Kreditwirtschaft hat über 300 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen investiert, während die Innenministerin plant, die Strafen für Geldautomaten-Sprenger auf bis zu 15 Jahre Haft zu erhöhen.