
Die Herabstufung des Mainburger Krankenhauses sorgt für erhebliche öffentliche Besorgnis und Proteste. Beatrix Sebald, die 3. Bürgermeisterin aus Au, bezeichnete die Entscheidung als „katastrophalen Fehler“. Ab Juli 2025 sollen die Unfallchirurgie und das Endoprothetikzentrum nach Pfaffenhofen verlagert werden, was widerum die medizinische Versorgung für viele Anwohner gefährden könnte.
Die Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ setzt sich dafür ein, die Klinik zu erhalten, die rund 164.000 Menschen im benachbarten Landkreis Kelheim betrifft. Eine Schließung des Hauses würde für etwa 42.000 Bürger längere Anfahrtszeiten zur nächsten Notaufnahme von über 30 Minuten bedeuten. Sebald warnt insbesondere vor einer Unterversorgung der Region, wenn auch das Krankenhaus in Kösching geschlossen wird.
Entscheidung des Kreistags
Der Kelheimer Kreistag hatte im Juni 2024 die Herabstufung der Ilmtalklinik Mainburg zu einem sektorenübergreifenden Versorgungszentrum entschieden. In der Sitzung, in der am Mittwoch abgestimmt wurde, unterstützten 30 der Kreisräte die Herunterstufung zum ambulanten Gesundheitszentrum, während 26 dagegen stimmten. Künftig wird das Krankenhaus als „Sektorenübergreifende Versorgungseinrichtung“ (Level 1i-Krankenhaus) umgestaltet, mit einem Fokus auf ambulanter Behandlung.
Proteste aus der Bevölkerung, unter anderem in Form einer Petition mit über 40.000 Unterschriften, zeugen von der breiten Ablehnung der geplanten Änderungen. Landrat Martin Neumeyer befürwortete die Herabstufung und zeigte sich erleichtert über das Abstimmungsergebnis. Eine Studie, die von Roland Engehausen von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft präsentiert wurde, wies auf die wirtschaftliche Unrentabilität der aktuellen Notaufnahme hin.
Die Notfallversorgung bleibt vorerst 24/7 bestehen, ebenso die Intensivstation und die internistischen Leistungen. Jedoch wird empfohlen, sich auf die vollständige Schließung der stationären Notfallaufnahme vorzubereiten. Die konkrete Umsetzung der Kooperation zwischen den Kliniken in Mainburg und Pfaffenhofen, die derzeit die „Ilmtalklinik“ bilden, wird als notwendig angesehen, um die finanziellen Defizite zu verringern.
Aktuelle Daten zeigen, dass einige Gemeinden im Landkreis Freising bereits Fahrtzeiten von rund 20 Minuten zur nächsten Klinik haben. Die durchschnittlichen Anfahrtszeiten variieren je nach Region, so benötigen die Bürger in Freising im Durchschnitt nur 6 Minuten, während die Nachbargemeinden zwischen 11 und 25 Minuten zur nächsten Klinik unterwegs sind. Sebald betont den anhaltenden Kampf für das Mainburger Krankenhaus, da die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung zunehmend zunehmen.