
Die Offizierschule der Luftwaffe (OSLw) wird in den kommenden Monaten ihren Standort von Fürstenfeldbruck nach Roth verlegen. Neu im Amt ist Oberst Gero von Fritschen, der als Kommandeur der Schule die Verantwortung für den Umzug trägt. Dieser ist besonders bedeutend, da etwa 350 Mitarbeiter bis Ende September 2025 Fürstenfeldbruck verlassen werden, während der erste Teilumzug bereits im April stattfand, wie [Merkur](https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/managt-den-umzug-der-offizierschule-fursty-fliegerhorst-fuerstenfeldbruck-aufbruchsstimmung-er-93704779.html) berichtete.
Die Vorbereitungen für den Umzug, der auf infrastrukturelle Herausforderungen und Denkmalschutzgründe zurückzuführen ist, laufen bereits seit dem Vorjahr. Dabei wird ein Teil der Wehrgeschichtlichen Lehrsammlung nach Roth verlegt. Einige Großexponate, darunter Sockel-Flugzeuge, werden an andere Luftwaffenstandorte weitergegeben oder verkauft. Roth bietet der OSLw Vorteile wie einen großen Ausbildungsbereich und ein modernes pädagogisches Raumkonzept. Ziel ist es, die Ausbildung an die neue Ausrichtung der Bundeswehr anzupassen, wobei der Fokus auf Digitalisierung und militärisch-infanteristischen Inhalten liegt.
Wichtige Meilensteine
Die Ausbildung an der alten Stätte wird im September 2023 abgeschlossen. In diesem Zusammenhang erhalten die Offiziersanwärter des 124. Truppenoffizier-Lehrgangs im September ihre Patente. Ein emotionaler Abschied von Fürstenfeldbruck wird durch eine Serenade am 3. Juli 2023 im Kloster Fürstenfeld gefeiert. Der Lehrbetrieb in Roth beginnt Anfang Juni 2023, während die restlichen Standorte, die mit der Luftwaffe verbunden sind, in den kommenden Jahren verlagert werden, unter anderem der Sanitätsdienst, der Ende 2025 abzieht, sowie das Zentrum für Geoinformationswesen, das bis Anfang 2026 nach Euskirchen umzieht.
Die Schließung des Standorts Fürstenfeldbruck wird als „Ende einer Ära“ von Oberbürgermeister Christian Götz bezeichnet, der auf die langjährigen wirtschaftlichen und persönlichen Beziehungen zwischen der Stadt und der Luftwaffe hinweist. In Zukunft besteht die Hoffnung auf eine Mitnutzung der Sportanlagen durch lokale Vereine bis zum endgültigen Abzug der Bundeswehr.
Die Stadt bleibt bis 2030 als militärischer Standort erhalten, und die Nutzung nach dem Abzug der OSLw wird derzeit geprüft. Ein Wettbewerb zur Gestaltung eines neuen Luftwaffen-Ehrenmals in Roth ist ebenfalls geplant, um die traditionsreiche Geschichte der Luftwaffe zu würdigen.
Interessant zu erwähnen ist, dass sich die Bewerberzahlen im Freiwilligen Wehrdienst erhöhen, was auf das steigende Interesse an eine Laufbahn bei der Luftwaffe hinweist, wie auch [Süddeutsche](https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/umzug-offizierschule-luftwaffe-fuerstenfeldbruck-roth-fliegerhorst-li.3216615) berichtete. Dies zeigt, dass trotz der Veränderungen weiterhin großes Engagement und Interesse für die militärische Ausbildung besteht.