Kelheim

Riesige Turbinen verlassen Hausham: Zukünftige Energieversorgung ungewiss!

In Hausham wird das ehemalige Gaskraftwerk rückgebaut. Die Peißenberger Kraftwerksgesellschaft, eine Tochter der Bayernwerk AG, stellte den Betrieb Ende 2023 aufgrund von nicht konformen Stickoxid-Grenzwerten ein. Die Turbinen, die über 40 Jahre lang die Stromversorgung bei Spitzenlast gesichert hatten, werden nun abtransportiert. Laut Berichten von Merkur werden die Turbinen in acht Hälften mit Tiefladern zur Donau transportiert und von dort aus verschifft.

Jede der vier Turbinen wiegt rund 90 Tonnen und besteht aus zwei Teilen: einer Turbinenseite und einer Generatorenseite. Aufgrund ihrer langen Betriebsdauer wurden die Turbinen nur etwa 300 Stunden im Jahr genutzt und insgesamt seit 1982 weniger als 1000 Mal gestartet. Der Abtransport, der über Nacht erfolgt, stellt einen logistischen Kraftakt dar und erfordert den Einsatz eines hydraulischen Hubgerüsts, um die schweren Teile zu bewegen. Neben den Turbinen müssen auch die Generatoren und zwei Großtransformatoren abtransportiert werden, die für die Einspeisung des erzeugten Stroms ins 110-kV-Netz zuständig waren.

Transport und Zukunft des Areals

Die gesammelten Turbinen werden in Kelheim verladen und anschließend über den Rhein-Main-Donau-Kanal bis nach Antwerpen in den Niederlanden transportiert. Der Käufer der Turbinen und der zukünftige Standort sind derzeit unbekannt. Zukünftig sollen 15 Batteriespeicher die Aufgabe der Turbinen übernehmen, um das Netz bei Spitzenlast zu stützen.

Die Zukunft der Kraftwerkstürme ist ungewiss, und auch Dr. Nick Seeger, Chef der Peißenberger Kraftwerksgesellschaft, gibt an, dass Gespräche zwischen der Kraftwerksgesellschaft und der Gemeinde weiterhin laufen. In einem Interview mit Blackout News wurde erwähnt, dass die Gasturbinen sich in nahezu neuwertigem Zustand befinden und bis Ende Oktober demontiert und ins Ausland verkauft werden sollen. Seeger äußerte, dass andere Länder sich über die Turbinen freuen würden. Zwei zukünftige Szenarien für das Areal werden diskutiert: die Installation neuer, umweltfreundlicherer Gasturbinen oder der Bau eines Großbatteriespeichers zur Nutzung von Solarstrom. Letzteres scheint favorisiert zu werden, jedoch sind Herausforderungen hinsichtlich Kühlung und Lärmemissionen zu bewältigen.