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Neuer Koalitionsvertrag: Verbessert sich die Gesundheitsversorgung im Land?

Am 10. April 2025 hat Emmi Zeulner (CSU), Mitglied des Deutschen Bundestages, den neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD als entscheidenden Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, insbesondere im ländlichen Raum, bewertet. Laut Zeulner, die in der Koalitionsarbeitsgruppe Gesundheit tätig war, fokussiert sich der Vertrag auf zentrale Themen wie Pflege, Kinder- und Frauengesundheit, die Stärkung der Apotheken, die ambulante Versorgung sowie die Krankenhausreform.

Der Koalitionsvertrag zielt darauf ab, strukturelle Reformen einzuführen, die die Beitragssätze stabilisieren, schnellere Arzttermine ermöglichen und die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen verbessern sollen. Eine Kommission, bestehend aus Sozialpartnern und Experten, wird ein Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der Beitragssätze im Gesundheitswesen entwickeln. Insbesondere die Stärkung der ambulanten Versorgung wird als Schlüssel angesehen, inklusive eines verbindlichen Primärarztsystems, welches die Patienten zu einem gewählten Primärarzt leitet, wobei Ausnahmen für Augenheilkunde und Gynäkologie vorgesehen sind.

Versorgung im ländlichen Raum

Die medizinische und pflegerische Versorgung ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet, erwarten die Menschen qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen – unabhängig von ihrem Wohnort. In ländlichen Regionen ist die Verfügbarkeit von Gesundheitsversorgungseinrichtungen jedoch deutlich geringer als in städtischen Gebieten. Dies führt oft zu langen Anfahrtswegen für Patienten, die insbesondere für ältere Menschen, die eine höhere Krankheitslast tragen, problematisch sind.

In ländlichen Gebieten sind zudem spezialisierte Gesundheitsdienste wie Kinderärzte häufig nicht wirtschaftlich tragbar. Die ambulante Versorgung wird größtenteils durch Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten, ambulante Pflegedienste und Apotheken sichergestellt. Innovative Versorgungsmodelle werden als notwendig erachtet, um die Situation zu verbessern, unter anderem durch Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten sowie telemedizinische Angebote.

Die Herausforderungen in der stationären Versorgung sind ebenfalls gravierend. Schließungen von Abteilungen, wie beispielsweise in ländlichen Krankenhäusern, sind keine Seltenheit. Der Fall des Kreiskrankenhauses Wolgast verdeutlicht die Problematik, die aus niedrigen Fallzahlen und hohen Betriebskosten pro Leistungseinheit resultiert.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen im Koalitionsvertrag, inklusive der Stärkung der Apotheken und die Einführung eines Pflegekompetenzgesetzes, sollen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu sichern und zu verbessern. Emmi Zeulner hebt hervor, dass alle Beteiligten gefordert sind, die vereinbarten Punkte mutig umzusetzen.

Für eine gelingende Gesundheitsversorgung wird eine enge Kooperation zwischen den verschiedenen Sektoren als entscheidend erachtet, um die Erreichbarkeit und die Qualität der Gesundheitsdienste zu gewährleisten, wie auch die Notwendigkeit innovativer Ansätze bei der Planung und Umsetzung medizinischer Versorgung in den ländlichen Regionen zeigt.