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Junger Feuerwehrheld Aiden: So kämpft er für den Nachwuchs!

Die Sirene heult durch Zellingen und die Aufregung ist spürbar. Innerhalb kürzester Zeit strömen die ersten Einsatzkräfte ins Feuerwehrhaus, bereit für den nächsten Einsatz. Unter ihnen ist der 14-jährige Aiden Nordhause, der trotz seines jungen Alters bereits ein bemerkenswertes Engagement zeigt. Wie Main-Post berichtete, steht Aiden oft am Feuerwehrhaus und überlegt, welche Fahrzeuge benötigt werden, auch wenn er selbst noch nicht aktiv am Einsatz teilnehmen darf. Sein Engagement geht weit über die regulären Übungen der Jugendfeuerwehr hinaus, was in Zeiten von Nachwuchsproblemen bei Freiwilligen Feuerwehren besonders bemerkenswert ist.

Aiden ist ein echtes Vorbild für seine Altersgenossen. Jugendwart Marco Schall lobt ihn: „Egal zu welcher Tages- und Nachtzeit der Piepser geht, Aiden steht vor der Tür.“ Für den Jugendlichen ist es eine wertvolle Gelegenheit, erste Erfahrungen mit echten Einsätzen zu sammeln. „Es ist ähnlich wie die Jugendübung“, erklärt er, während er mit seinen Kameraden regelmäßig Ernstfall-Szenarien trainiert. Mit 16 Jahren darf er dann bei Absperrungen helfen und mit 18 Jahren an allen Einsätzen teilnehmen.

Ein Vorbild für die Jugend

Aidens Feuerwehr-Karriere begann bereits im zarten Alter von sechs Jahren. „Die Feuerwehrautos haben es ihm angetan“, erzählt seine Mutter, Desiree Nordhause. Auch familiäre Vorbilder, wie seine Großeltern, die ebenfalls bei der Feuerwehr aktiv waren, haben ihn inspiriert. „Man findet neue Freunde und kann sich austesten, wo die eigenen Grenzen liegen“, sagt Aiden über seine Motivation. Diese Begeisterung ist ansteckend, und die Zellinger Feuerwehr hat sogar eine Warteliste für die Kinderfeuerwehr, da mehr als 20 Kinder nicht betreut werden können.

Der Vereinsvorsitzende Ulrich Endrich ist stolz auf die positive Entwicklung der Jugendfeuerwehr. „Wir haben alle großgezogen“, sagt er über die Jugendlichen, die von der Kinderfeuerwehr in die Jugendwehr und schließlich in die aktive Feuerwehr gewechselt sind. Er betont, dass die gute Lage nicht selbstverständlich ist und viel harte Arbeit erfordert. Aiden selbst trägt aktiv zur Nachwuchsgewinnung bei, indem er bei Veranstaltungen hilft und den Trainingsanhänger betreut, der mit einer Gasflamme und kleinen Feuerlöschern ausgestattet ist.

Ein außergewöhnlicher Einsatz

Die Einsatzstunden von Aiden sind beeindruckend. Endrich führt ein Berichtsheft für das Freiwillige Soziale Schuljahr und stellt fest, dass Aiden bereits nach 110 Stunden keinen Platz mehr hatte, um weiter aufzuschreiben. „Er hat das Doppelte an Stunden, die man haben muss“, so Endrich. Im vergangenen Schuljahr schätzt er Aidens Einsatz auf etwa 200 Stunden. Aiden hilft nicht nur bei Festen, sondern auch beim technischen Dienst, was zeigt, dass er bereit ist, auch die weniger glamourösen Aufgaben zu übernehmen.

Seine praktischen Erfahrungen sind vielfältig. „Wie man eine Person aus dem Graben rettet, das habe ich hier gelernt“, berichtet Aiden stolz. Erste-Hilfe-Kurse hat er ebenfalls absolviert, auch wenn er sein Wissen im privaten Umfeld noch nicht anwenden musste. Seine Mutter beobachtet, dass Aiden durch sein Engagement selbstbewusster und selbstständiger geworden ist. „Hilfsbereit war er schon immer“, sagt sie, „aber sein Ehrenamt hat ihm noch mehr Selbstbewusstsein gegeben.“

Aidens Zukunftspläne sind ambitioniert. Er möchte in die große Feuerwehr und eventuell zur Berufsfeuerwehr. „Für die Berufsfeuerwehr braucht man erst eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung“, erklärt Jugendwart Schall. Doch Aiden sieht keinen Widerspruch zwischen seinem Ehrenamt und einer beruflichen Laufbahn. „Maschinist ist schon cool“, sagt er begeistert, während er von der Pflege und Bedienung der Feuerwehrfahrzeuge träumt.

Die Zellinger Feuerwehr hat mit Aiden einen echten Schatz in ihren Reihen. Sein Engagement und seine Begeisterung sind nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft von unschätzbarem Wert. In einer Zeit, in der viele Freiwillige Feuerwehren mit Nachwuchsproblemen kämpfen, ist Aiden ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wichtig und erfüllend ehrenamtliches Engagement sein kann, und wie es junge Menschen prägt und stärkt.

NAG Redaktion

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