Memmingen

Teuerer Erbe: Memminger Flughafen kämpft gegen gefährliche Altlasten!

Der Flughafen Memmingen, der nach seiner Stilllegung als militärischer Fliegerhorst im Jahr 2004 zum Verkehrsflughafen umfunktioniert wurde, steht aufgrund möglicher Umweltbelastungen vor erheblichen Herausforderungen. Bei der militärischen Nutzung kam Löschschaum zum Einsatz, der schädliche Chemikalien, sogenannte PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), enthalten könnte. Diese Stoffe gelten gesundheitlich als problematisch und möglicherweise krebserregend.

Das Landratsamt Unterallgäu plant derzeit, Untersuchungen des Bodens am Flughafen durchzuführen, um die potenzielle Belastung zu ermitteln. Die Kosten für das Gutachten werden auf rund 30.000 Euro geschätzt, die vom Bundesverteidigungsministerium getragen werden sollen. Sollten sich die Verdachtsmomente bezüglich der Belastung bestätigen, könnten die Sanierungskosten in Deutschland auf bis zu 800 Millionen Euro jährlich ansteigen. Das Verteidigungsministerium hat den Eingang des entsprechenden Bescheids aus dem Landratsamt bestätigt, jedoch bislang keine Stellungnahme dazu abgegeben. Eine Klage gegen den Bescheid des Landratsamtes könnte in Erwägung gezogen werden, wobei die Frist dafür Ende April endet, vier Wochen nach Zustellung des Bescheids.

Gerichtsurteil unterstreicht rechtliche Auseinandersetzung

In einem weiteren Schritt hat das Augsburger Verwaltungsgericht über eine Klage des Bundes gegen den Bescheid des Landratsamtes entschieden. In diesem Urteil wurde festgestellt, dass der Bundesrechtsschutz gegeben ist und der Bund in dieser Angelegenheit Recht bekommen hat. Das Gericht betonte, dass es sich hierbei um inhaltliche Fragen des Bescheids handelt und die Rolle des Bundes als Adressat unbedenklich sei.

Die Situation rund um den Flughafen Memmingen wirft somit sowohl rechtliche als auch umwelttechnische Fragen auf, die in den kommenden Wochen weiter verfolgt werden müssen.