Drogenskandal in Miesbach: Postmitarbeiter als „kleines Rad“ enttarnt!
Ein 26-jähriger Miesbacher steht im Fokus der Justiz, nachdem er beschuldigt wird, als „kleines Rad“ im Drogenhandel agiert zu haben. Der junge Mann, der in einem Geschäft arbeitet, soll Pakete mit Marihuana umetikettiert und unter falschen Namen weiter verschickt haben. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe: Mindestens neun Pakete mit Rauschgift zwischen 1,4 und 2,8 Kilogramm sollen durch seine Hände gegangen sein. Die Ermittlungen wurden durch die Beschlagnahme von zwei Drogenpaketen am Frankfurter Flughafen ausgelöst, die den Weg zu dem Miesbacher Duo aufdeckten.
Im Prozess schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen, während sein Verteidiger betonte, dass sein Mandant nichts von den illegalen Inhalten gewusst habe. Der Bekannte, den er vom Fußballspielen kannte, habe ihn lediglich um einen Gefallen gebeten. Doch die Polizei hatte bereits Beweise gesammelt: Überwachungsvideos zeigten den Angeklagten beim Tausch von Adressaufklebern. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden Marihuana und Utensilien gefunden, die auf Drogenhandel hindeuten. Der Angeklagte gab zu, pro Paket mit drei Gramm Rauschgift entlohnt worden zu sein, vermutete jedoch, es handele sich um eine „Ebay-Abzocke“.
Polizei deckt Insider-Job auf
Die Polizei setzte bei der Aufklärung auf moderne Methoden: Die beschlagnahmten Pakete wurden mit Peilsendern ausgestattet und nachverfolgt. Als der Postwagen in Aschau gestoppt wurde, waren die Pakete bereits neu adressiert. Die Ermittler waren sich sicher, dass es sich um einen Insider-Job handeln musste. Trotz der Beweise forderte der Verteidiger einen Freispruch, da sein Mandant nur einen Freundschaftsdienst geleistet habe.
Das Urteil fiel schließlich milde: Vier Monate auf Bewährung und eine Geldauflage von 800 Euro. Der Miesbacher, der selbst jahrelang konsumiert hat, wurde als unwissend dargestellt, doch die Richterin stellte klar, dass er aktiv am Drogenhandel beteiligt war. Der Drahtzieher hinter den Geschäften wird Ende November vor Gericht gestellt.