
In der Region um den Schliersee stehen zwei bekannte DAV-Hütten vor einem Pächterwechsel. Ab Juli wird ein österreichisches Paar das Rotwandhaus übernehmen, während das Taubensteinhaus bereits ab Ende Mai von Christine und Matthias Vogt gepachtet wird. Anselm Greulich, Schatzmeister der Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des DAV, bekräftigte den unterschriebenen Pachtvertrag für das Rotwandhaus. Der bisherige Pächter, Peter Weihrer, wird die Hütte nach über 38 Jahren Dienstzeit bis Ende Juni weiterführen.
Das neue Konzept für das Rotwandhaus wird sich auf Familien mit nicht-schulpflichtigen Kindern, Betriebsausflüge sowie meditative Veranstaltungen konzentrieren. Die neuen Pächter des Rotwandhauses planen, sich und ihr Konzept voraussichtlich Anfang Juli vorzustellen. Das Taubensteinhaus wird am 31. Mai unter der Leitung von Christine und Matthias Vogt seine Pforten öffnen. Christine Vogt bringt Erfahrung in der Gastronomie mit und legt großen Wert auf eine frische, regionale und nachhaltige Küche, während ihr Partner Matthias Vogt als Telekommunikationstechniker bei Events im familieneigenen Betrieb unterstützt hat.
Pächterwechsel und Kritik
Peter Weihrer, der Wirt des Rotwandhauses, wird nach 30 Jahren die Geschäfte übergeben. Der Pachtvertrag wurde am 13. Dezember 2022 von der Alpenvereinssektion „Turner-Alpenkränzchen“ für den 30. Juni 2025 gekündigt. Diese Kündigung erfolgte „ohne Nennung weiterer Gründe“, wie [Abendzeitung München](https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/nach-paechter-wechsel-im-rotwandhaus-jetzt-meldet-sich-der-wirt-zu-wort-art-1031573) berichtete. Trotz des abrupten Endes blickt Weihrer humorvoll auf seine Zeit zurück, sieht jedoch das Ende seiner Pachtzeit als Beendigung einer Ära für ihn und seine Partnerin Antje Lorenz.
Im letzten Jahr war das Rotwandhaus über Monate geschlossen, nachdem im Mai 2022 über 100 Gäste an Magen-Darm-Erkrankungen litten, von denen sieben in einer Klinik behandelt werden mussten. Christa Hornreich, ein Vorstandsmitglied der DAV-Sektion T.A.K., erklärte, dass die Kündigung fristgerecht und sachlich war, um persönliche Anschuldigungen gegen Weihrer zu vermeiden. Eine Anzeige wegen Körperverletzung wegen der Erkrankungen liegt gegen Weihrer und die Sektion vor, jedoch betonte Hornreich, dass die Kündigung nicht aufgrund dieser Anzeige erfolgt sei.
Die Sektion sucht nach neuen Pächtern für das Rotwandhaus und hofft auf einen „frischen Wind“ durch ein jüngeres Pächter-Paar, da sich die Anforderungen an den Hüttenbetrieb verändert haben. Weihrer bezeichnete die Entwicklung des Rotwandhauses als sein Lebenswerk und gibt an, dass die letzte Saison sowohl schwierig als auch wirtschaftlich verlustreich war. Die genauen Ursachen der Erkrankungswelle sind noch ungeklärt, wobei Weihrer und Lorenz die Verantwortung für die Wasserqualität bei der Sektion sehen.
Während das Rotwandhaus und das Taubensteinhaus vor Veränderungen stehen, werden die neuen Pächter sowie die Sektion darauf hinarbeiten, die Tradition und die Qualität der Hütten aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln.