Miltenberg

Ein Brite als Ziege: Ein außergewöhnliches Experiment in den Alpen!

Thomas Thwaites, ein britischer Produktdesigner, erregte 2016 mit seinem Buch „Goat Man – How I took a holiday from being human“ Aufsehen. In diesem als „quirky“ (schrullig) bezeichneten Werk beschreibt er, wie er sich entschloss, einige Tage als Ziege in den Schweizer Alpen zu leben.

Die Inspiration für dieses ungewöhnliche Vorhaben erhielt Thwaites von einer Schamanin, die ihm riet, eine Ziege zu werden, da er sich als Mensch belastet fühlte und nach einer Auszeit suchte. Um seiner Idee Nachdruck zu verleihen, beschäftigte er sich intensiv mit den anatomischen Unterschieden zwischen Menschen und Ziegen.

Vorbereitungen und Herausforderungen

Um als Ziege nicht aufzufallen, entwarf Thwaites alles, was er benötigte. Er konstruierte ein Gestell, das es ihm ermöglichte, auf allen Vieren zu laufen, und schuf einen Brustpanzer, um sich vor Verletzungen zu schützen. Die Hufe wurden nach Abgüssen von Ziegenhufen geformt. Ein zentrales Element seiner Konstruktion war ein künstlicher Pansen, den Thwaites mit Gras füllte, das von Bakterien zersetzt wurde. In der Nacht bereitete er die entstehende „Grassuppe“ in einem kleinen Topf zu, die er anschließend durch einen langen Strohhalm schlürfte.

Da Thwaites auch Ziegenfutter (Gras) konsumieren wollte, war ihm bewusst, dass Menschen es nicht verdauen können. Um dieses Problem zu umgehen, baute er einen künstlichen Magen und kochte das Gras in einem Schnellkochtopf, um einen essbaren Gras-Eintopf zu kreieren. Mit dieser Vorbereitung war er bereit, in die Rolle einer Ziege zu schlüpfen und das Leben im alpinen Gebiet auszuprobieren.

Die Frage, als welches Tier man im Mainviereck leben könnte, wird in einem Artikel des Main-Echo aufgeworfen. Während Wildpferde im Naturschutzgebiet Exe bei Aschaffenburg erwähnt werden, wird auch auf die Herausforderungen hingewiesen, die bei der Verdauung von Gras auftreten können. Des Weiteren wird berichtet, dass ein Luchs Ende 2022 zwischen Lohr und Hafenlohr fotografiert wurde, was eine Seltenheit darstellt, da Luchse als Einzelgänger gelten. Auch 2023 wurden Fledermäuse im Dachgeschoss der Martinskapelle in Bürgstadt entdeckt, was Fragen zur Gesundheit von Menschen aufwirft, die häufig in Kontakt mit diesen Tieren stehen.

Insgesamt zeigt Thwaites‘ Experiment, wie weit man gehen kann, um die Perspektive eines Tieres zu erleben und welche Vorbereitungen notwendig sind, um solch ein ungewöhnliches Lebenskonzept tatsächlich auszuprobieren. Weitere Informationen zu diesem außergewöhnlichen Experiment finden sich bei agrarheute.