Erlenbach plant umfassendes Hochwasserschutzkonzept – Stadtrat diskutiert!
Nach der verheerenden Ahrtalflut hat die SPD-Fraktion im Stadtrat von Erlenbach ein mutiges Konzept für ein „kommunales Sturzflutmanagement“ in die Wege geleitet. In der Vergangenheit kam es in Wohngebieten bereits zu Überflutungen nach Starkregen, was die Stadt dazu veranlasste, einen Erdwall vor der betroffenen Siedlung zu errichten. Jetzt soll eine umfassende Strategie entwickelt werden, um zukünftige Hochwasserschäden zu verhindern.
Das Verwaltungsteam hat einen ehrgeizigen Fünf-Schritte-Plan vorgestellt, der eine Bestandsanalyse, Gefahrenermittlung und konzeptionelle Maßnahmenentwicklung umfasst. Das Wasserwirtschaftsamt in Aschaffenburg hat das Vorhaben begrüßt und den Antrag auf finanzielle Unterstützung genehmigt. Die Stadt benötigt die Expertise eines Ingenieurbüros, um ein maßgeschneidertes Strategiepapier zu erstellen, das rund 137.000 Euro kosten wird. Dank staatlicher Förderung muss die Stadt nur 34.000 Euro selbst aufbringen – ein akzeptabler Betrag angesichts der drohenden Gefahren, waren sich die meisten Stadträte einig.
Finanzielle Bedenken der CSU
Doch nicht alle Fraktionen sind begeistert. Die CSU-Fraktion äußerte Bedenken hinsichtlich der hohen Folgekosten, die aus den Hochwasserschutzmaßnahmen resultieren könnten. Alexander Monert warnte, dass mehrere größere Baumaßnahmen schnell in den siebenstelligen Bereich führen könnten. „Wie sollen wir solche Zusatzkosten stemmen, wo wir bereits Kredite aufnehmen, um unsere Pflichtaufgaben zu erfüllen?“, fragte er besorgt.
Benjamin Bohlender von der SPD konterte, dass die verheerenden Hochwasserereignisse in Deutschland, besonders die Ahrtalflut, eine klare Mahnung seien, die Stadt und ihre Bürger zu schützen. Bürgermeister Christoph Becker kritisierte zudem einige Bürger, die den Erdwall bereits zweimal eigenmächtig abgetragen hatten. Er bestätigte, dass die Stadt haftbar gemacht werden könnte, wenn sie notwendige Hochwasserschutzmaßnahmen nicht umsetzt. Das geplante Konzept soll nicht nur der Stadt, sondern auch privaten Grundstückseigentümern zugutekommen und eine Risikoermittlung für möglicherweise betroffene Gebiete durchführen.