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Mitgliederschwund: Kirchenkreise in Franken unter Druck!

Die Evangelische Landeskirche in Bayern (ELKB) steht vor weitreichenden Strukturänderungen infolge sinkender Mitgliederzahlen und rückläufiger Einnahmen aus der Kirchensteuer. Diese Anpassungen resultieren aus einem anhaltenden Mitgliederschwund, der insbesondere auf Kirchenaustritte und Sterbefälle zurückzuführen ist. Allein im Jahr 2023 gab es 380.000 Austritte, unverändert im Vergleich zum Vorjahr, während die Zahl der Sterbefälle um 25.000 auf 340.000 sank, wie [ekd.de](https://www.ekd.de/fehrs-wir-werden-eine-kleinere-und-aermere-kirche-83812.htm) berichtete.

Um den Herausforderungen zu begegnen, wird die Zahl der Kirchenkreise in Bayern reduziert. Im Süden des Bundeslandes wurde bereits der neue Kirchenkreis Schwaben-Altbayern gegründet. Für Nordbayern sind derzeit Entscheidungen über die Strukturänderungen in Arbeit; eine Beschlussfassung soll auf der Synode in Bayreuth im Jahr 2026 erfolgen. Eine Umsetzung der Änderungen ist für Januar 2027 geplant. Derzeit existieren in Franken drei evangelische Kirchenkreise: Bayreuth, Nürnberg und Ansbach-Würzburg.

Konkrete Maßnahmen und Auswirkungen

Zusätzlich wurde die Amtszeiten der Regionalbischöfinnen angepasst: Elisabeth Hann von Weyhern aus Nürnberg wird bis zum 31. Dezember 2026 im Amt bleiben, während die Amtszeit von Gisela Bornowski aus Ansbach-Würzburg vorzeitig zu diesem Datum endet. Am 16. März tritt Berthild Sachs als neue Regionalbischöfin an, obgleich ihr Kirchenkreis bald aufgelöst wird.

Die Reduzierung der Kirchenkreise und Dekanate ist eine direkte Antwort auf die rückläufigen Mitgliederzahlen und finanziellen Herausforderungen. Die Anzahl der Dekanatsbezirke soll bis 2032 von 66 auf 44 verringert werden. Dies ist Teil eines breiteren Trends: Die Austrittsrate hat mit 1,98 Prozent einen Rekordwert erreicht, was die finanzielle Basis der Kirchen zusätzlich unter Druck setzt. Kirsten Fehrs, die Ratsvorsitzende der EKD, äußerte kürzlich, dass „wir eine kleinere und ärmere Kirche“ werden.

Die Einnahmen der Kirchensteuer sind ebenfalls betroffen; erstmals verzeichneten sie aufgrund des Mitgliederverlusts einen deutlichen Rückgang. Im Jahr 2020 wurden diese Einnahmen durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie leicht beeinträchtigt, sie erreichten jedoch in den folgenden Jahren Rekordwerte, trotz der stagnierenden Mitgliedszahlen. Die Kirchen reagieren zunehmend mit der Zusammenlegung von Gemeinden und dem Abstoßen von Gebäuden, um den finanziellen Herausforderungen gerecht zu werden.