
Nach dem Bundesligaspiel zwischen 1860 München und dem FC Energie Cottbus, das mit einem klaren 1:5 für die Münchener endete, kam es im Stadion zu einem erheblichen Vorfall. Fans des FC Energie Cottbus haben im Anschluss an die Partie eine Toilette im Gäste-Fanbereich des Stadions verwüstet. Dies wurde von der Bild berichtet, wo auch vermerkt ist, dass Trennwände aus den Verankerungen gerissen wurden. Zudem klebten hunderte Fan-Aufkleber der Cottbus-Anhänger an Wänden und Mobiliar.
Florian Hirschauer, der Sprecher der Polizei, bestätigte die vollständige Zerstörung der Toilette, die nun aufwendig saniert werden muss. Im Zuge der Vandalismushandlungen wurden zwei Tatverdächtige festgenommen.
Gewalt im Fußball
Dieser Vorfall ist nicht isoliert, wie MDR berichtete. Auch bei anderen Spielen, wie etwa beim Match zwischen dem Hallescher FC und BFC Dynamo im November, kam es zu ähnlichen gewaltsamen Übergriffen, bei denen Böller gezündet und Toiletten verwüstet wurden. Diese gewaltsamen Ausschreitungen werden oft nicht durch spielentscheidende Momente wie Fouls oder Tore ausgelöst, sondern sind häufig das Resultat geplanter Aktionen von Fangruppen.
Experten wie der Fanforscher Professor Gunter A. Pilz betonen, dass Gewaltausbrüche im Fußball selten spontan sind. Hooligans organisieren sich über soziale Medien und nutzen Fußballspiele als Plattform für gewalttätige Entladungen. Diese Gewaltausbrüche sind häufig mit dem Bedürfnis nach Identitätsfindung und einem Gefühl von Erfolg in Verbindung zu bringen, was insbesondere bei Männern mit Misserfolgserlebnissen in der Gesellschaft zu beobachten ist. Die historischen Wurzeln dieser Gewalt liegen oft in der Arbeiterklasse, die den Fußball als Ventil für ihre Frustrationen sieht.
Der Vorfall im Stadion von 1860 München und die damit verbundenen Gewalttaten werfen erneut ein Schlaglicht auf die Problematik der Fan- und Stadionkultur im deutschen Fußball.