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Speyer feiert 175 Jahre Briefmarken: Ein Jubiläum voller Geschichte!

In der historischen Stadt Speyer wird ein bedeutendes Jubiläum gefeiert: Vor 175 Jahren, im November 1849, wurde hier eine der ersten deutschen Briefmarken herausgegeben. Diese wegweisende Entscheidung, die Frankierung von Briefen ausschließlich durch gestempelte Marken zu ermöglichen, wurde von der Generalverwaltung der Königlichen Posten und Eisenbahnen in München angeordnet. Speyer, damals Sitz der bayerischen Verwaltung in der Pfalz, war somit ein Vorreiter in der Briefmarkengeschichte, wie die Rheinpfalz berichtete.

Die Einführung der Briefmarken revolutionierte den Postverkehr. Vorher mussten Briefe mit handgeschriebenen Gebührenvermerken versehen werden, was oft zu Verwirrung führte. Mit der neuen Regelung konnten die Bürger nun einfach Marken kaufen und anbringen, was den Versand von Briefen erheblich vereinfachte. Das „Königlich Bayerische Oberpostamt“ in Speyer bot verschiedene Marken für unterschiedliche Briefgewichte an und entwertete diese zunächst per Hand, später mit einem speziellen Stempel, dem Mühlrad-Stempel.

Ein Blick in die Vergangenheit

Der Briefmarkensammlerverein Speyer hat sich intensiv mit dieser faszinierenden Geschichte auseinandergesetzt. Gegründet 1907 und 1925 wiederbelebt, hat der Verein eine lange Tradition, kämpft jedoch mit einem Rückgang der Mitgliederzahlen. Der Vorsitzende Markus Steuerwald äußerte sich besorgt über die Schwierigkeiten, neue Mitglieder zu gewinnen. Um dem entgegenzuwirken, hat der Verein eine Werbeagentur beauftragt, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und die Vereinsmedien neu zu gestalten.

Ein weiteres spannendes Projekt des Vereins ist der „SammlerTreff für Alle – Gemeinsam Vielfalt erleben“. Dieses inklusive Konzept, das in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt entwickelt wurde, ermöglicht es Menschen mit Handicap, sich kreativ mit dem Thema Post und Briefmarken auseinanderzusetzen. Die Teilnehmer können praktische Fähigkeiten erlernen, indem sie beispielsweise einen Briefkasten bauen oder Briefmarken malen. Solche Aktivitäten fördern nicht nur das Verständnis für den Postverkehr, sondern auch die soziale Teilhabe, wie der Verein auf seiner Webseite erläutert.

Einladung zur Teilnahme

Die Initiativen des Briefmarkensammlervereins zeigen, wie wichtig es ist, das Interesse an Philatelie zu fördern und gleichzeitig inklusive Angebote zu schaffen. Durch den Einsatz von Piktogrammen und schriftlichen Anleitungen wird sichergestellt, dass alle Teilnehmer, unabhängig von ihren Fähigkeiten, aktiv teilnehmen können. Diese kreativen Ansätze bieten eine praxisnahe Lernumgebung, die sowohl lehrreich als auch unterhaltsam ist.

Speyer bleibt somit nicht nur ein historischer Ort in der Briefmarkengeschichte, sondern auch ein Zentrum für kreative und inklusive Projekte, die das Erbe der Briefmarken lebendig halten. Die Stadt und ihre Bürger können stolz darauf sein, dass sie eine Vorreiterrolle in der Entwicklung des Postwesens eingenommen haben, und gleichzeitig neue Wege finden, um die Faszination für Briefmarken an zukünftige Generationen weiterzugeben.

NAG Redaktion

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