CoburgMünchen

Tote Hosen: Keine Angst vor Hass – Demokratie gemeinsam schützen!

Nach einem gewaltsamen Vorfall in München, bei dem am 6. September 2024 ein junger Mann, identifiziert als Emra I., einen Anschlag verübte, hat die Band Die Toten Hosen ein deutliches Zeichen gesetzt. Der Vorfall ereignete sich im Viertel Maxvorstadt, als Emra I., ein 18-jähriger Österreicher, mit einer Repetierbüchse gezielt auf Polizisten schoss. Fünf Einsatzkräfte erwiderten das Feuer, wobei der Täter schwer verletzt wurde und noch am Tatort verstarb. Glücklicherweise gab es keine weiteren Verletzten.

Die Ermittlungen wurden von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus übernommen. Es stellte sich heraus, dass Emra I. aus einer bosnischstämmigen Familie stammte und 2023 aufgrund möglicher islamistischer Radikalisierung in den Fokus der österreichischen Behörden geraten war. Zuvor hatte es Ermittlungen wegen einer angeblichen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gegeben, jedoch konnten keine Beweise für eine Radikalisierung oder islamistische Propaganda gefunden werden.

Reaktionen auf den Anschlag

In einer zeitnahen Stellungnahme äußerten Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock ihre Verurteilung des Anschlags. Auch Israels Staatspräsident Izchak Herzog sprach von einem „Terroranschlag“, während Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, das wachsende Unsicherheitsgefühl thematisierte. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kündigte eine Überprüfung der Präventionskonzepte an, betonte jedoch, dass beim Oktoberfest keine erhöhten Sicherheitsvorkehrungen notwendig seien.

Die Band Die Toten Hosen appellierte unterdessen an die Gesellschaft, sich nicht von Wut und Hass leiten zu lassen. In ihrer Erklärung betonten sie, dass die Diskussion über den Vorfall unter dem Einfluss rechtspopulistischer Strategien stehe. Sie forderten, das Grundrecht auf Asyl zu erhalten und plädierten für eine differenzierte Migrationspolitik. Die Toten Hosen haben im Jahr 2024 den NRW-Staatspreis für ihr Engagement gegen Rassismus erhalten.

Der Anschlag fand zudem einen historischen Kontext, da er am 52. Jahrestag des Attentats auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 stattfand. Am Tatort waren rund 500 Polizisten im Einsatz, um die Münchner Innenstadt abzusichern, insbesondere in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums, des israelischen Generalkonsulats und des Amerika-Hauses.

Die Ereignisse rund um den Vorfall und die politische Reaktionen unterstreichen die anhaltende Brisanz des Themas Extremismus und gesellschaftliche Sicherheit in Deutschland.

Für weitere Informationen zu diesem Vorfall besuchen Sie bitte die Artikel von NP-Coburg und Tagesschau.