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Am 27. Januar 2025 begann der Prozess gegen zwei Klimakletterer, die wegen ihrer Protestaktion an der Adenauerbrücke im Juli 2023 angeklagt sind. Die Angeklagten, ein 24-jähriger Mann und eine 23-jährige Frau, stehen im Verdacht, während ihrer Aktion nicht nur die Schilderbrücke zu beschädigen, sondern auch Verkehrsteilnehmer durch eine Blockade zu nötigen. Die Protestaktion sorgte für einen erheblichen Stau, der laut Berichten bis zu drei Stunden andauerte, bis die Polizei sowie das SEK und die Feuerwehr eingriffen.
Bei der Verhandlung mussten sich die Angeklagten den Vorwürfen stellen, die sich auf die Besteigung der Schilderbrücke am 18. Juli 2023 beziehen. Die Stadt Ulm fordert von den Aktivisten Schadensersatz in Höhe von über 1300 Euro für die Reinigung und Reparaturen, die durch die Aktion erforderlich wurden. Während des Verfahrens entschuldigten sich die Angeklagten bei einer Betroffenen, die durch die Blockade wichtige Termine und in der Folge auch anhaltende psychische Belastungen erlebte, einschließlich Suizidgedanken.
Prozessverlauf und Sicherheitsvorkehrungen
Die erste Verhandlung wurde nach Anträgen der Angeklagten, die eine mögliche Befangenheit des Richters und die Öffentlichkeit des Verfahrens betrafen, abgebrochen. Für die Fortsetzung wurde ein größerer Saal gewählt, und es wurden starke Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die Durchsuchungen und die Einlagerung von Kugelschreibern umfassten. Zudem berichteten Polizisten von einer akribischen Vorbereitung der Angeklagten, die unter anderem Sekundenkleber und Glitterpaste verwendeten, um ihre Aktion auszuführen. Die Identifikation der Aktivisten erfolgte letztlich über soziale Medien.
Gut ein Dutzend Zeugen wurden bereits befragt; viele konnten sich jedoch nicht an den Stau erinnern. Die Verhandlung wird am Montag, den 3. Februar, fortgesetzt, mit dem Ziel, weitere Beweisanträge zu diskutieren und ein Urteil zu fällen. Auch die Genehmigung einer Protestaktion am Verhandlungstag führte erneut zu einem Stau, der das Publikum des Verfahrens erlebte, als Aktivist Samuel Bosch mit einem Transparent über dem Westringtunnel protestierte.
Für detaillierte Informationen zu den Vorwürfen und dem Verlauf der Protestaktion können die Berichte von Augsburger Allgemeine sowie SWP aufgerufen werden.