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Zeitzeugen gesucht: Erinnerungen an das Kriegsende in Neu-Ulm!

Am 27. Februar 2025 erinnern die Neu-Ulmer Zeitung und die Illertisser Zeitung an das Ende des Zweiten Weltkriegs, das in Europa Anfang Mai 1945 mit einem verheerenden Verlust von rund 60 Millionen Menschenleben einherging. Aus diesem Anlass haben die beiden Zeitungen eine Aktion ins Leben gerufen, die sich auf die Erinnerungen von Zeitzeugen konzentriert. Gesucht werden Personen, die ihre Erlebnisse aus dieser schwierigen Zeit teilen möchten.

Besonders im Fokus stehen die Geschichten über den Einmarsch der Amerikaner im Landkreis Neu-Ulm und im nördlichen Unterallgäu. Zeitzeugen werden aufgefordert, über Ereignisse vor und nach dem Kriegsende, die Rückkehr der Männer aus der Kriegsgefangenschaft, sowie über die Entbehrungen und das Zusammenleben mit Heimatvertriebenen zu berichten. Auch die Sorgen und Ängste der damaligen Zeit sowie die Wegmarken hin zu Frieden und Neubeginn sind Themen, die von Bedeutung sind. Ein markantes Ereignis war die Sprengung der Illerbrücke und der Flut- und Kanalbrücke in Illertissen durch ein deutsches Pionierkommando am 24. April 1945, welches in Verbindung mit den Gefechten zwischen deutschen und amerikanischen Truppen steht. Zudem marschierten die US-Truppen kampflos in die bereits zu 70 Prozent zerstörte Stadt Neu-Ulm ein.

Aufruf an Zeitzeugen

Die Redaktionen der Neu-Ulmer Zeitung und der Illertisser Zeitung ermutigen interessierte Zeitzeugen, ihre Berichte und Bilder per E-Mail oder Brief einzureichen. Die E-Mail-Adressen dafür sind redaktion@nuz.de und redaktion@illertisser-zeitung.de. Briefe können an die Neu-Ulmer Zeitung, Ludwigstraße 10, 89231 Neu-Ulm oder an die Illertisser Zeitung, Marktplatz 11, 89257 Illertissen gesendet werden. Für persönliche Besuche steht die telefonische Kontaktaufnahme unter 0731/7071-20 oder 07303/175-10 zur Verfügung.

In einem weiteren Zusammenhang beschäftigt sich das Archiv des Erzbistums München und Freising mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Es umfasst rund 560 „Kriegs- und Einmarschberichte“ von Geistlichen, die zwischen August 1945 und Juni 1946 im Ordinariat eingereicht wurden. Diese Berichte sind wichtige Quellen für das Verständnis des Kriegsendes in südlichem Bayern und bieten Informationen über nahezu jeden Ort im Bistumsgebiet. Die vollständige Edition der Berichte wurde 2005 veröffentlicht, ist jedoch mittlerweile vergriffen. Nun wird der komplette Text online zugänglich gemacht, um Pfarrgemeinden eine bessere Einsicht in ihre Geschichte zu ermöglichen und Gedenkveranstaltungen zu gestalten, wie amuc.hypotheses.org berichtet.

Die Berichte enthalten u.a. Beschreibungen von Erlebnissen während des Kriegsendes sowie verschiedene Sichtweisen auf die damaligen Ereignisse, darunter sogar Berichte über Vergewaltigungen deutscher Frauen und die Auffindung von Blindgängern. Dies unterstreicht den historischen Wert und die Relevanz der gesammelten Erfahrungen für die Nachwelt.