
Am 14. Mai 2025 wurden ungarische Austauschschüler aus Gödöllö im Landratsamt von Dr. Alfred Scheidler empfangen. Dieses Austauschprogramm fördert den kulturellen und friedlichen Zusammenhalt in Europa und befasst sich in diesem Jahr mit dem wichtigen Thema „Antisemitismus und Judentum in der Geschichte und Gegenwart“. Bis zum 15. Mai 2025 sind die ungarischen Schülerinnen und Schüler im Landkreis Neustadt zu Gast, was die langjährige Freundschaft und den kulturellen Austausch zwischen Ungarn und Deutschland symbolisiert.
Dr. Alfred Scheidler, der für Landrat Andreas Meier agiert, hob hervor, wie bedeutsam der Schüleraustausch in Zeiten von Konflikten, wie dem Krieg in der Ukraine, ist. Das Austauschprogramm besteht bereits seit 1991 und legt jedes Jahr den Fokus auf ein spezielles Thema. Markus Staschewski, Studiendirektor am Gymnasium in Neustadt, organisiert den Austausch und dankte für den Empfang. Neben Besuchen der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg stehen auch Fahrten nach München, Kelheim und Regensburg auf dem Programm.
Der Austausch und seine Perspektiven
Jährlich nehmen etwa 20 bis 24 Schülerinnen und Schüler aus Neustadt an dem Austauschprogramm teil. Der Rückbesuch der deutschen Schülerinnen und Schüler in Gödöllö erfolgt im Oktober, gefolgt von einem weiteren Besuch der ungarischen Jugendlichen im Frühjahr. Jedes Austauschprogramm steht unter einem aktuellen Thema oder Motto und fördert damit die persönliche Entwicklung sowie die europäische Idee des friedlichen Miteinanders.
Nach wie vor werden Jüd*innen oft kollektiv für die Eskalation im Nahen Osten oder für globale politische und wirtschaftliche Probleme verantwortlich gemacht, und negative Bilder von Israel sowie vereinfachte Wahrnehmungen des Nahostkonflikts sind in Europa weit verbreitet. Menschen und Institutionen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen, sehen sich zudem häufig abgewertet oder müssen sich rechtfertigen. Das Verständnis dieser Thematiken sowie das Engagement gegen Antisemitismus wird durch Programme wie den Schüleraustausch gestärkt, wie oberpfalzecho.de berichtet.