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Klinik-Krise in Kelheim: Chaos nach Führungwechsel und Umbau!

Das Caritas-Krankenhaus St. Lukas in Kelheim steht vor erheblichen Herausforderungen, nachdem der Landkreis vor etwa drei Jahren eine „strategische Partnerschaft“ mit Caritas Regensburg eingegangen ist, um die Klinik zu stabilisieren. Im Rahmen dieser Partnerschaft spielte das Beratungsunternehmen Oberender eine entscheidende Rolle. Aktuelle Berichte zeigen, dass die Situation im Krankenhaus nun schlechter ist als noch im Jahr 2022.

Im Rahmen der Krisenbewältigung wurde Geschäftsführerin Sabine Hehn entlassen, und der OP-Bereich ist aufgrund von Umbauarbeiten für vier Wochen geschlossen. Der Managementvertrag mit der Oberender AG wurde vorzeitig beendet, und die Geschäftsführung erfolgt künftig in Eigenregie. Claudia Eder, die zuvor Prokuristin war, wurde zur neuen Geschäftsführerin ernannt. Kritiken an Hehns Umgang mit den Mitarbeitern führten bereits zu Abgängen zahlreicher Führungskräfte, was die Lage weiter kompliziert.

Probleme und Zukunftsaussichten

Das Konzept von Oberender für das Krankenhaus scheiterte an zentralen Punkten, darunter das Fehlen einer Urologie-Abteilung sowie eine nicht funktionierende Geriatrie. Zudem gibt es Hygieneprobleme im OP-Bereich, wo ungeeignetes Reinigungspersonal eingesetzt wurde. Die Umbauarbeiten sollen bis Mitte Mai abgeschlossen sein, jedoch ist die Planung eines Neubaus der Operationssäle, die auf das Jahr 1974 datiert sind, durch den Trägerwechsel gestört worden. Derzeit ist unklar, ob eine Kooperation mit externen Operateuren tragfähig ist, da Ärzte kaum noch in Kelheim operieren.

Die finanziellen Auswirkungen des Oberender-Engagements sind unklar, wobei der Landkreis das volle Kostenrisiko trägt. Caritas versucht, Schäden durch Versicherungen zu minimieren, während die Haftung von Oberender AG für die versäumten Maßnahmen ebenfalls ungeklärt bleibt. Im Vorfeld des derzeitigen Chaos hatte Sabine Hehn, die nun abgelöst wurde, Dagmar Reich ersetzt, die seit 2006 Geschäftsführerin war, jedoch ohne nähere Begründung abgelöst wurde. Diese Veränderungen bleiben von der aktiven Beteiligung des Landkreises Kelheim, der trotz der finanziellen Verantwortung kaum Mitspracherechte hat, begleitet.

Die Kritik am Wegfall des letzten Krankenhauses in der Region, das Schwangerschaftsabbrüche durchführte, wächst, während die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ Sorge um die medizinische Versorgung äußert. Prognosen der Oberender AG sehen einen Betriebskostendefizit von 86,8 Millionen Euro bis 2032 vor, falls die aktuelle Pflegepersonalausstattung beibehalten wird.

Die Ungewissheit über zukünftige externe chirurgische Dienstleister, die für die Defizitreduzierung von entscheidender Bedeutung sind, bleibt bestehen, während Caritas sich mit Informationen zu laufenden Vertragsverhandlungen mit potenziellen Partnern bedeckt hält, wie [merkur.de](https://www.merkur.de/bayern/regensburg/kelheim-steht-vor-einem-scherbenhaufen-vertrag-mit-beratern-vorzeitig-beendet-krankenhaus-93709548.html) und [regensburg-digital.de](https://www.regensburg-digital.de/krankenhaus-kelheim-geschaeftsfuehrung-jetzt-in-oberender-hand/05072022/) berichten.