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Rentenreport 2025: Alarmierende Zahlen zur Altersarmut in Bayern!

In Bayern ist die gesetzliche Rente für viele Rentnerinnen und Rentner ein drängendes Problem. Aktuelle Berichte zeigen, dass ein erheblicher Teil der Renten unter der Armutsgrenze von über 1.300 Euro liegt. Laut dem DGB erhielten im Jahr 2023 fast drei Viertel der Rentnerinnen und über 40 Prozent der Männer weniger als 1.200 Euro monatlich. Die durchschnittliche Rente für männliche Neurentner betrug 1.351 Euro, während weibliche Neurentner durchschnittlich nur 905 Euro erhielten, was ein Drittel weniger als der Wert der Männer darstellt.

Die Armutsgefährdung wird definiert als ein Einkommen, das unter 60 Prozent des mittleren Einkommens liegt. In Bayern liegen die Durchschnittsrenten traditionell unter dem bundesweiten Schnitt. Die Grundlage des Rentenreports sind amtliche Statistiken, die Zahlen für 2024 sind jedoch noch nicht verfügbar. Im Jahr 2005 beantragten rund 79.000 Menschen Grundsicherung im Alter; im Jahr 2023 war diese Zahl auf über 145.000 gestiegen. In Bayern lebten 2023 etwa 2,75 Millionen Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren von einer Rentenzahlung, was ungefähr einem Fünftel der Bevölkerung in Bayern entspricht.

Regionale Unterschiede und aktuelle Entwicklungen

Die regionalen Unterschiede in den Renten sind signifikant: Die höchsten Renten für Männer wurden im Landkreis Eichstätt mit 1.684 Euro festgestellt, während im Berchtesgadener Land die niedrigsten Renten für Männer mit 1.037 Euro ermittelt wurden. Bei den Frauen erhielten Rentnerinnen im Landkreis München mit 1.050 Euro die höchsten Renten, während im Landkreis Regen nur 712 Euro gezahlt wurden. Der DGB-Landesvorsitzende fordert eine Eindämmung des Niedriglohnsektors und eine Stärkung der Tarifbindung, um die Renten zu erhöhen.

Die Problematik der Altersarmut betrifft nicht nur Bayern, sondern stellt auch deutschlandweit eine zunehmende gesellschaftliche Herausforderung dar. Laut einem Bericht von Bürger-Geld lebten im Juni 2024 bereits 728.990 Menschen in Deutschland von Grundsicherung im Alter, was einem Anstieg von 37.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Seit 2015 ist die Zahl der Grundsicherungsempfänger um rund 39 Prozent gestiegen. Im Jahr 2023 lag die Armutsgefährdungsquote bei Senioren bei 18,1 Prozent, bei Frauen sogar bei 20,2 Prozent, während die Gesamtbevölkerung bei 14,4 Prozent liegt.

In Bayern sind 21,4 Prozent der über 65-Jährigen armutsgefährdet, darunter 24,5 Prozent der Frauen und 17,6 Prozent der Männer. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Personen mit geringer Bildung. Trotz einer langen Erwerbstätigkeit sind viele Rentner von niedrigen Renten betroffen: 33 Prozent der Rentner, die 40 Jahre eingezahlt haben, erhalten weniger als 1.250 Euro, bei Rentnern mit 45 Jahren Einzahlung sind es 25 Prozent. Die Dunkelziffer der Altersarmut könnte sogar höher sein, da viele Senioren zögern, entsprechende Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Ursachen für diese Problematik sind demografische Entwicklungen, niedrige Löhne, unterbrochene Erwerbsbiografien und eine steigende Lebenserwartung. Lösungsansätze umfassen unter anderem die Forderung nach einer solidarischen Mindestrente von 1.250 Euro und eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung zu einer Bürgerversicherung mit Mindestrentenelementen. Laut dem Bericht leben in Deutschland fast 3,2 Millionen armutsgefährdete Senioren, was umfassende Reformen in der Renten- und Sozialpolitik erforderlich macht, um einen finanziell abgesicherten Lebensabend für alle Senioren zu gewährleisten.