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Friedrich Scherer geht nach 46 Jahren im Hausgeräte-Kundendienst der Firma Elektro Ehret in den Ruhestand. Er war bekannt für seine Fachkompetenz, Zuverlässigkeit und Loyalität, und hat zwei Generationen des Familienbetriebs begleitet. Firmeninhaber Anton Ehret beschreibt Scherer als eine Institution und bestätigt, dass mit ihm eine Ära endet.
Angesichts eines akuten Fachkräftemangels konnte kein geeigneter Nachfolger für Scherer gefunden werden. Der Hausgeräte-Kundendienst wird nun von anderen Experten übernommen, wobei Vereinbarungen mit Elektrobetrieben und Werkskundendiensten getroffen wurden, um die Kunden weiterhin zu unterstützen. Ein weiterer Mitarbeiter, Elektriker Rolf Roth, wird ebenfalls bald in den Ruhestand gehen. Anton Ehret betont die Bedeutung der Ausbildung junger Menschen im Elektrobereich und hebt hervor, dass die Ausbildung zum Elektroinstallateur gute Chancen in einem sich wandelnden Berufsfeld bietet.
Fachkräftemangel in Elektroberufen
Die Herausforderungen in der Branche spiegeln sich in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln wider, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde. Die Studie zeigt einen dramatischen Fachkräftemangel in gewerblich-technischen Berufen, insbesondere bei Elektroinstallateuren und -monteuren. Aktuell gibt es Probleme in 46 Berufen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung erfordern. Dabei ist das Verhältnis von freien Stellen zu Arbeitslosen besonders hoch: Bei Elektroinstallateuren und -monteuren kommen auf 100 offene Stellen lediglich 41 Arbeitslose.
Ingolf Jakobi vom ZVEH kommentiert die Situation, indem er anmerkt, dass der Fachkräftemangel in diesen Berufen die gute Auftragslage widerspiegelt. Durch technische Entwicklungen und die Energiewende werden Berufe in den E-Handwerken zusätzlich attraktiv für junge Menschen. Allerdings dauert es im Durchschnitt über 70 Tage, eine Stelle in diesen Berufen zu besetzen. Rund 70% der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Elektroinstallateure arbeiten in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Um KMU bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen, hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Kompetenzzentrum eingerichtet, das Informationen zu Trends, Potenzialen und Handlungsempfehlungen bietet.
Die Situation zeigt, wie wichtig es ist, in die Ausbildung junger Fachkräfte zu investieren, um eine nachhaltige Lösung für den Fachkräftemangel zu finden, wie Badische Zeitung berichtete.
Zusätzlich wurde hervorgehoben, dass die Fachkräfte in den Elektroberufen gefragt sind, was die Relevanz von Ausbildungsprogrammen und Fachkräfteentwicklung verdeutlicht, wie Handwerksblatt hervorhebt.