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Die WELT-Gruppe hat eine Neuausrichtung ihres Meinungsressorts bekanntgegeben. Der Bereich, der bisher unter dem Namen „Forum“ firmierte, wird fortan als „Meinungsfreiheit“ geführt. Diese Umbenennung soll die Positionierung als Debattenmedium unterstreichen. Andreas Rosenfelder wird am 1. Februar die Leitung dieses Ressorts sowie die Rolle des Chefkommentators übernehmen. Rosenfelder ist seit 2010 bei WELT und WELT AM SONNTAG tätig und hatte zuvor bereits verschiedene Funktionen inne, darunter die des stellvertretenden Ressortleiters und Ressortleiters des Feuilletons.
Jan Philipp Burgard, Chefredakteur der WELT-Gruppe, hat Rosenfelder als idealen Kandidaten für das Ressort bezeichnet. Die Entscheidung zur Umbenennung und der Neubesetzung erfolgt in einem Kontext, in dem Umfragen zeigen, dass die gefühlte Meinungsfreiheit in Deutschland auf dem tiefsten Stand seit den 50er Jahren ist. WELT möchte dem mit einer klaren Haltung für Klartext, Kontext und Meinungsfreiheit entgegenwirken, wie [Axel Springer](https://www.axelspringer.com/de/ax-press-release/andreas-rosenfelder-uebernimmt-meinungsfreiheit-ressort-bei-welt) berichtete.
Meinungsfreiheit in Deutschland
In Deutschland gilt das Recht auf freie Meinungsäußerung als grundlegend. Niemand wird für persönliche politische Meinungen oder Kritik an der Regierung eingesperrt. Rechtsexperte Poscher hebt hervor, dass sogar extreme Meinungen toleriert werden. Das Grundgesetz erlaubt Versammlungen, selbst wenn diese zu verfassungsfeindlichen Themen stattfinden. Allerdings bestehen klare Grenzen: Volksverhetzende Äußerungen, sowie Aufrufe zu Gewalt, sind evident verboten.
Beteiligt sich eine Organisation an extremistischen Aktivitäten, ist staatliches Eingreifen möglich, insbesondere wenn die Demokratie gefährdet ist. Verbote von Organisationen werden auf höchster Bundesebene, etwa durch das Bundesverfassungsgericht, ausgesprochen. Bei unangemeldeten Versammlungen kann es zusätzlich zur stärkeren Intervention des Staates kommen, wie auch [National Geographic](https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2024/04/meinungsfreiheit-grundgesetz-in-deutschland-man-darf-so-einiges-sagen) feststellt.