
Das Münchner Unternehmen BayWa AG steht vor erheblichen Herausforderungen und plant umfassende Sanierungsmaßnahmen. Der Mischkonzern sieht sich in einer finanziellen Krise und hat angekündigt, bis Ende des Jahres mehrere Standorte in Bayern zu schließen. Insgesamt sind 1.300 Arbeitsplätze in Gefahr, was eine drastische Reduktion der Belegschaft zur Folge hätte.
Zu den betroffenen Standorten zählen unter anderem die Städte Kronach, Triftern, Thiersheim, Velden, Gangkofen und Schwandorf. An diesen Agrarstandorten werden Saatgut, Futter- und Düngemittel verkauft, die Schließungen könnten daher auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft in der Region haben. Mitarbeiter sollen durch einen Wechsel an andere Standorte in der Umgebung eine neue Beschäftigungsmöglichkeit erhalten.
Ausmaß der Personalreduzierung und Standortschließungen
Bis 2027 plant das Unternehmen, bundesweit 1.300 der insgesamt 8.000 Vollzeitstellen abzubauen, wobei 40 Prozent der Einschnitte in der zentralen Verwaltung in München erfolgen sollen. Von den 400 BayWa-Standorten sollen 26 geschlossen werden, darunter 20 Agrarstandorte und 6 Baustoffstandorte. Die Agrartechnikstandorte bleiben von den Schließungen verschont, während das Auslandsgeschäft durch Verkäufe internationaler Beteiligungen weiter reduziert wird.
Die Sanierungspläne wurden in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Roland Berger entwickelt. BayWa hatte in den vergangenen Jahren stark expandiert, was nun zu Schulden in Milliardenhöhe und einem Verlust von über einer halben Milliarde Euro geführt hat. Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat haben bereits begonnen, und eine Einigung soll bis Ende März 2025 erzielt werden. Die Sanierungsmaßnahmen sind auch für die Landwirte von großer Bedeutung, da BayWa eine wesentliche Rolle in der Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung in Süd- und Ostdeutschland spielt.
Das Unternehmen hat Investitionen in Wind- und Solarparks angestrebt, was jedoch bei Kleinanlegern Besorgnis ausgelöst hat. Bis Ende 2028 möchte sich BayWa finanziell erholen und wieder auf einen stabilen Kurs zurückfinden.